Es tobt der Sturm es wallt das Meer (1914)

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Es tobt der Sturm es wallt das Meer
mein Deutschland liegt in Banden schwer
Horch auf! Horch auf! Du deutsche Wehr
Wer schirmt das Land und seine Ehr?
Lieb Vaterland, erwache neu
auf daß Gott wieder mit uns sei
Auf daß der alte Gott, der alte Gott
auf daß der alte Herrgott mit uns sei

Es geht ja nicht zu Krieg und Schlacht
weil man zu Knechten uns gemacht
Es geht um Fried und Glück am Herd
daß Deutschland neu geboren werd
Lieb Vaterland, erwache neu….

Der alte Geist und Opfermut
blüh wieder als das höchste Gut
der Selbstsucht sei ihr Werk verwehrt
weil sie am Mark des Landes zehrt
Lieb Vaterland, erwache neu…

In Lieb und Eintracht findet euch
und baut mir ihr das Deutsche Reich
dem Bruderhaß zerschlagt das Haupt
weil er uns Recht und Freiheit raubt
Lieb Vaterland, erwache neu…

Viel hunderttausend fehlen nun
die in den Heldengräbern ruhn
und die in Deutschlands größter Not
ihm Treu gehalten bis zum Tod
Lieb Vaterland, erwache neu…

Sie schauen herab vom Sternenheer
und rufen zu der letzten Wehr
Seid standhaft wie der Fels am Meer
führt Deutschland neu zu Glück und Ehr
Lieb Vaterland, erwache neu…

Text: Artur Mahraun – Völkisch Nationales Blut- und Boden-Gebräu, das schon auf den Nationalsozialismus hindeutet
Musik: auf die Melodie von Es braust ein Ruf wie Donnerhall  – Die Wacht am Rhein
in Liederbuch des jungdeutschen Ordens (ca. 1921)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1921 : Zeitraum:
Orte:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Dieses „deutsche Sturmlied“ (Böhme) hat Max Schneckenburger 1840 gedichtet, als in Deutschland ein Angriff von Frankreich auf das linke Rheinufer befürchtet wurde. Zahlreiche „Rheinlieder“ entstanden damals. Bekannt und beliebt wurde „Die Wacht am Rhein“ jedoch erst 1854 durch die Vertonung von Karl Wilhelm, Musikdirektor in Krefeld. Seitdem wurde das Lied von Männergesangsvereinen viel gesungen. Die größte Popularität erlangte es aber im Kriegsjahre 1870/71. Die „Wacht am Rhein“ wurde das Kriegslied der Deutschen und blieb Nationalgesang an den Gedenktagen.

Der Komponist erhielt 1870 die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft und nach dem Krieg 1871 von der deutschen Regierung eine Dotation von jährlich 3000 Mark.

Es gibt zahlreiche weitere Lieder auf die Melodie von „Die Wacht am Rhein„, das Lied wurde immer wieder nachgedichtet und an aktuelle Ereignisse angepasst, insbesondere bis zum Ende des Ersten Weltkriegs war das Lied überaus populär. Es gibt auch eine ganze Reihe von Gegenliedern. In den Jahren 1943/44 sangen die Kinder im Rheinland auf der Straße: „Lieb‘ Vaterland magst ruhig sein, Hitler zieht die Opas ein.“