Es gingen zwei Gesellen
Bis in den grünen Wald
Der eine der war barfuß
Der andre sagt, ’s wär kalt.

Geselle, lieber Geselle mein
Was will ich dir nun sag’n?
’s hat mir ein Baum mit Rosen
Mein schönes Lieb erschlag’n

Hat dir ein Baum mit Rosen
Dein schönes Lieb erschlag’n:
So soll derselbige Rosenbaum
Kein rote Rose mehr trag’n

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 477b, wo aus den zwei Gesellen zwei Gespielinnen wurden: „Es gingen zwei Gespielen,“ siehe unten)
in: Kuhländische Volkslieder gesammelt von Meinert (1817) Nr. 64.

Liederthema:
Liederzeit: vor 1817 : Zeitraum:
Orte:

Anmerkungen zu "Es gingen zwei Gesellen"

Hier das Original (abgedruckt bei Mittler Nr. 614). Fragment eines jedenfalls alten Liedes.

Dos gunge zwie Geselle
Woß vir dan Grunewald
Dar aene dar woer boeves
Dar ander seät s weär kald

Geselle liver Geselle main
Wos wiel ich dir nu soen
s hôt mir a Baom meit Ruose
Mai schones Liv derschloen

Hot dir a Baom meit Ruose
Dai schones Liv derschloen
Su sol darsalvige Ruosebaom
Kae ruothe Ruose meh troen

Hier „berichtigt“ Uhland (3 S. 407) die „Gesellen“ zu „Gespielen“ und schreibt, „dass der Rosenbaum den Liebsten erschlagen, ist Missverständnis und aus dem niederländischen Texte zu berichtigen“. Der niederländische Text handelt aber von drei Gespielen und nicht von zwei Gesellen!