Es dröhnt und braust der Kampfruf hallt (1914)

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Es dröhnt und braust, der Kampfruf hallt
vom Fels zum Meer mit Sturmgewalt
Hurra! Du Schwert so scharf und blank
heraus zu heißem Waffengang
Wir hau´n uns durch mit wucht´ger Hand
am Nordmeer-, Rhein- und Donaustrand
Herrgott, schirm du das heil´ge Vaterland

Der Kaiser rief, wie Blitz so schnell
stellt sich Alldeutschland zum Appell
Stahlhart die Wehr und stark die Faust
hei, wie das Schwert herniedersaust
Wir hau´n uns durch mit wucht´ger Hand
am Weihsel-, Rhein- und Nordseestrand
Herrgott, schirm du das heil´ge Vaterland

Wir hätten nicht das Schwert gezückt
es ist uns in die Hand gedrückt
Nur fahr herab auf derer Haupt
die uns den Frieden frech geraubt
Wir hau´n uns durch mit wucht´ger Hand
am Donau-, Rhein- am ´Weichselstrand
Herrgott, schirm du das heil´ge Vaterland

O Kaiser, du mein stolzer Held
Steht auch in Flammen rings dieWelt
du ziehst so stark und kühn voraus
Wir folgen – keiner bleibt zu Haus
Hurra! – Zum Schur empor die Hand
am Rhein, am Meer, am Weichselstrand
Da schirmen wir mit Gott das Vaterland

O Weib, o Kind! O Mutter traut!
Weint nicht – wein nicht, du holde Braut
Rinnt in den Sand mein Herzblut rot
seid stolz – ich starb den schönsten Tod
Mein letzt´ Gebet, zu Gott gesandt
am Rhein, am Meer, am Weichselstrand
schirm und erhalt mein heil´ges Vaterland

Durch dick und dünn, durch Not und Tod
führ du dein Volk, Herr unser Gott
Wir fürchten ja auf Erden hier
nur dich allein – drum siegen wir
Wir hau´n uns durch! Stärk uns die Hand
am Meer, am Rhein, am Donaustrand
Heil dir, mein Kaiser! Heil, mein Vaterland!

Text: E. R. auf die Wacht am Rhein
Musik: auf die Melodie von „
Es braust ein Ruf wie Donnerhall
in Weltkriegs-Liedersammlung (1926)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1914 : Zeitraum:
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Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Dieses „deutsche Sturmlied“ (Böhme) hat Max Schneckenburger 1840 gedichtet, als in Deutschland ein Angriff von Frankreich auf das linke Rheinufer befürchtet wurde. Zahlreiche „Rheinlieder“ entstanden damals. Bekannt und beliebt wurde „Die Wacht am Rhein“ jedoch erst 1854 durch die Vertonung von Karl Wilhelm, Musikdirektor in Krefeld. Seitdem wurde das Lied von Männergesangsvereinen viel gesungen. Die größte Popularität erlangte es aber im Kriegsjahre 1870/71. Die „Wacht am Rhein“ wurde das Kriegslied der Deutschen und blieb Nationalgesang an den Gedenktagen.

Der Komponist erhielt 1870 die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft und nach dem Krieg 1871 von der deutschen Regierung eine Dotation von jährlich 3000 Mark.

Es gibt zahlreiche weitere Lieder auf die Melodie von „Die Wacht am Rhein„, das Lied wurde immer wieder nachgedichtet und an aktuelle Ereignisse angepasst, insbesondere bis zum Ende des Ersten Weltkriegs war das Lied überaus populär. Es gibt auch eine ganze Reihe von Gegenliedern. In den Jahren 1943/44 sangen die Kinder im Rheinland auf der Straße: „Lieb‘ Vaterland magst ruhig sein, Hitler zieht die Opas ein.“