Ein Kaufmann däucht sich stolz und fein

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Ein Kaufmann däucht sich stolz und fein
Bei einem hübschen Jungfräulein
Er sprach mit großen Schmerzen
„Ach, ach, schenkt mir doch nur Kränzelein!
Ein schöner Jahrmarkt soll euer sein
Das sag ich euch von Herzen!“

Das Mägdlein lacht, Hub an und sprach:
„Das Kränzlein ist eim Andern g’macht
Drei Jahr will ichs noch tragen
Hört um dieselbe Zeit wieder her
Isis euch gelegen von ohngefähr
Da woll’n wir mehr von sagen“

Ade, Kaufmann, zu guter Nacht!
Deiner man hie gar wenig acht
Nach dir, tu ich nicht streben
Frisch auf, ihr „von der Feder“ gut
Nach euch steht all mein Sinn und Mut,
Euch will ich mich ergeben!

Gr. Lange, Newer Deutscher Lieder, I. Theil, Breslau 1592, Nr. 7.
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 845, „Kein Kaufmann, sondern ein Beamter soll’s sein.“, ohne Melodie)

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Liederzeit: vor 1592 : Zeitraum: