Ducke dich Hansel

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Ducke dich, Hansel, duck dich!
Duck dich, laß fürüber gan!
Das Wetter will sein Willen han.

Ducke dich, gut Gsell, duck dich!
Duck dich, laß fürüber gan!
Das Unglück will sein Willen han

Ducke dich, Simon, duck dich
Ducke dich, laß fürüber gan!
Die Frau will ihren Willen han

Text: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort (1897, Nr. 906)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1597 : Zeitraum:

Anmerkungen zu "Ducke dich Hansel"

Das Liedchen mit Neckerei gegen Pantoffelhelden, predigt praktische Lebensweisheit: Ducke dich, d. h. unterwirf dich, füge dich in die unvermeidlichen Umstände. Laß die Laune eines bösen Weibes austoben und bleibe dabei ruhig, wie Sokrates den Angriffen seiner Frau Xantippe gegenüber. —

3.1 Simon, dasselbe wie Sie-Mann, ein Ehemann, der unter dem Pantoffel steht (s. Schmeller, bairisches Wörterbuch. 3, 182)

"Ducke dich Hansel" in diesen Liederbüchern

Bei Nic. Zong: „Schöne Newe Außerlesene Lieder.“ Frankfurt, a. d. Oder. 1594. Nr. 17. Daher Uhland Nr. 296. Hoffmann, Gesellschaftslieder S. 307. „Duck dich, Hänslin. duck dich!“ wird in Fischart’s Geschichtsklitterung 1617, S. 307 als ein Spiel verzeichnet.