Drei ledrige Strümpf (Fischinger Tanz)

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Drei ledrige Strümpf (Fischinger Tanz)

Drei ledrige Strümpf
drei ledrige Strümpf
und drei und drei gän fünfä
Wer das Lied nicht singe ka
der fangt wiedrum vorne a.

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Weckerlin II, Nr. 10
daher Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 1022)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1880 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Anmerkungen zu "Drei ledrige Strümpf (Fischinger Tanz)"

Böhme gibt dazu folgende Tanzbeschreibung im Liederhort:

Zu diesem Reime wurde sonst im Allgäu ein pantomimischer Tanz, der sogenannte Fischingcr-Tanz, aufgeführt, der eine vollständige Liebesgeschichte darstellt, mit schüchternem Gruße beginnend und durch Scherz und Zärtlichkeit, wie durch Schmollen und Streiten endlich zu süßer Vereinigung führend. Ein Bursche und Mädchen stehen einander gegenüber, etwa drei Schritte von einander entfernt, schlagen zur gesungenen Musik zuerst mit beiden Händen auf ihre beiden Hüften, klatschen dann die Hände zusammen, worauf eine wechselnde Bewegung kommt, und zwar zuerst ein Grüßen mit dem Kopf, worauf wieder der Hüften- und Händeklatsch, dann ein Überkreuzbiegcn der Hände, worauf sich das Paar die Hände reicht und einen dreimaligen Kreis tanzt.

Der Schlag an die Hüfte, das Händeklatschen und dreimaliger Kreis bleiben sich bei jeder Tanzfigur gleich. Dem Kopfnicken folgt aber dann ein Drohen mit dem Zeigefinger der rechten Hand, während die linke sich in die Seite stemmt, ferner ein Aufheben der ganzen Hand, ein Verschlingen der Arme und Auflegen der Rechten auf die Schulter des Partners, Vorstrecken des Fußes auf dem Absatz, zierliches Verbeugen des Leibes nach rechts und links mit freundlichem Kopfnicken und zuletzt ein Kuß. Als Varianten kommen auch vor: Drohen mit der Faust, Zupfen an Ohr und Nase, und statt des Kusses zuletzt ein Handschlag.

Zu dem Tanze singen die Zuschauer nach obiger Melodie ein Lied, das die symbolische Sprache der Bewegungen begleitet und erklärt, indem es den Verlauf einer Liebesgeschichte erzählt. (Bavaria II, 833) Von dem Liebe selbst ist nur der obige Anfang gerettet. Jedenfalls ist dieser pantomimische Tanz sehr alt und älter als all unsere Rundtänze.