Die Fisch im Wasser wohnen

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Die Fisch im Wasser wohnen

Die Fisch im Wasser wohnen
das Gwild wohl in dem Wald?
So halten sie zusammen
die Menschen jung und alt
damit sie tun sich mehren
gar viel und mannigfalt

Beid Jung und Jung zum scherzen
Gehört allzeit zusamm
In ihrer beiden Herzen
Brennen die Liebesflamm’n
Doch dass soliches Alles
Gescheh in Gottes Nam’n

Das Jung und auch das Alte
Sich ihm nit reimen wolln
Das Alt ist ungestalte
Das Jung ist freudenvoll:
Darum auch seines Gleichen
Ein Jeder nehmen soll

Zwei rosinfarben Mündelein
Vier Äuglein hell und klar.
Auch zwei liebhabend Herzelein
Goldfarbes krauses Haar
Gehörn allzeit zusammen
Sag ich stetigö fürwahr

Die Handlein weiß wie Kreiden
Der Hals wie Helfenbein
Der ganze Leib wie Seiden
Zwei braune Äugelein
Ja also wohlformieret
Schön runde Brüstelein.

Fromm, freundlich und auch ehrlich
Darzu ganz tugendsam
Sag ich ganz ungefährlich
Das ist ein guter Nam
Und tut ein Jungfrau zieren
Gar hoch und wundersam.

Solch Tugend hoch ob allen
An euch, Jungfräuelein
Tut mir so Wohlgefallen
Ach herzigs Herzelein
Seid wohlbekannt, doch unbenannt
Laßt mich euer Diener sein!

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 486 „Deutscher Tanz“)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1600 : Zeitraum: ,

Anmerkungen zu "Die Fisch im Wasser wohnen"

Ist ein Hofelied oder (nach Hoffmann) Gesellschaftslied.

"Die Fisch im Wasser wohnen" in diesen Liederbüchern

Hainhofer, Lautenbücher, 1603, II, 9 (Hdschr. in Wolfenbüttel). Folgen dort noch 5 langweilende Strophen. — Lantzenberger, Liederb., 1607, Nr. 20. Bergliederbüchlein (ca. 1730), Nr. 172.