Es saßen die alten Germanen
zu beiden Ufern des Rheins;
sie lagen auf Bärenhäuten
und soffen immer noch eins.
Refrain:
Und eins und zwei und drei und vier:
Sie soffen unheimlich viel Lagenbier.
Und fünf und sechs und sieben und acht:
Sie soffen die ganze Nacht.
Da Trat in ihre Mitte
ein Jüngling römischen Blut’s:
„`Grüß Gott, ihr alten Germanen,
ich bin der Tacitus.“‚
Da hoben die alten Germanen
zum Bergmannsgruße die Hand.
„`Glück auf, du römischer Jüngling,
du bist uns wohl bekannt.“‚
Da hoben sie an zu saufen
so manchen Tropfen Met.
Sie würfelten um ihre Weiber–
es wurde ziemlich spät.
Da mixten die alten Germanen
dem Römer einen Trank.
Den soff er fröhlich hinunter,
bis er zu Boden sank.
Da lachten die alten Germanen
zu beiden Ufern des Rheins,
und ließen ihn trinken und trinken:
ein Glas und immer noch eins!
Und als am anderen Morgen
der Römer den Schaden besah,
schrieb er mit zitternden Händen
an seine Germania:
„`Wir sind zwar keine Germanen
doch üben wir uralten Brauch.
Wir würfeln nicht um unsre Weiber,
doch saufen können wir auch!“‚
Und das ist unsre Devise,
an dieser halten wir fest:
„`Früh ist noch keiner gestorben,
der bis ins Alter gezecht.“‚
Text: Verfasser unbekannt, nach dem Gedicht „Tacitus und die alten Deutschen“ von Wilhelm Ruer von 1872, das er für die Bierzeitung der Leipziger Burschenschaft Dresdensia dichtete.
Musik: Unter anderem auf War einst ein jung jung Zimmergesell
"Die alten Germanen" in diesen Liederbüchern
Gedruckt wurde das Lied zuerst in den Fliegenden Blättern 56, 1872, 206 mit drei anderen davor gesetzten Strophen, die von Alex Kunitz (1907 gestorben, als Arzt in Tanger) gedichtet sind. Der Anfang lautet jetzt: Auf Deutschlands hohen Schulen. (zitiert nach: „Georg Büchmann, Geflügelte Worte Zitatenschatz des deutschen Volkes“ Das Trinklied wurde zunächst in Studentenkreisen mündlich weiterverbreitet, stark verändert und zurechtgesungen, oft parodiert und schließlich von Tanz- und Stimmungskapellen übernommen.
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Vergleiche auch:
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- Und tranken immer noch eins Für die Bierzeitung der Leipziger Burschenschaft Dresdensia dichtete Wilhelm Ruer (geb. 1848) das Lied "Tacitus und die alten Deutschen": An einem Sommerabend Im Schatten des heiligen Hains, Da lagen auf Bärenhäuten Zu beiden Ufern des…
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