Des Morgens dreiviertel auf viere (vor 1928, Lothringen)

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Des Morgens dreiviertel auf viere
müssen Soldaten marschieren
Wir marschieren das Gässlein auf und ab
Schönster Schatz komm oben herab

Ich kann nicht oben herunter kommen
denn es gibt viele falsche Zungen
die schneiden uns ab die Ehr
schönster Schatz, je länger, je mehr

Tun sie uns die Ehr abschneiden
mit Geduld müssen wir es leiden
wir leiden es mit Geduld
Schönster Schatz, wir haben´s verschul´d´t

Es mag regnen oder schneien
kein Weg der tut mich reuen
kein Füsslein tut mir weh
wenn ich zu meinem Schätzelein geh

Aber eins das tut mich kränken
wenn ich stets tu daran denken
dass sie mir so manche Nacht
so treuelich hat aufgemacht

Schatz ach Schatz wann wirst du wiederkommen
sei´s im Winter oder Sommer
sag mir gewissene Stund
schönster Schatz wenn du wiederum kommst

Die gewissene Stund kann ich nicht sagen
denn ich gehör keine Uhr mehr schlagen
wir zogen soweit ins Feld
Streiten für das kaiserliche Geld

Ach Kamerad ich bin geschossen
eine Kugel hat mich getroffen
geh für mich in mein Quartier
bis dass ich verbunden wär

Ach Kamerad kann dir nicht helfen
helfe dir der liebe Gott selber
helfe dir´s der liebe, liebe Gott
morgen früh marschieren wir fort

Mancher Soldat der wird geschossen
manche Kugel hat ihn getroffen
ein mancher Reiter ohne Pferd
muss dann küssen dreimal die Erd

Text und Musik: Verfasser unbekannt
Diese Fassung des Soldatenliedes „Des Morgens zwischen drein und vieren“ steht in Verklingende Weisen – Volkslieder aus Lothringen Band II (1928)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1928 : Schlagwort:
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Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Das Soldatenlied „Des Morgens zwischen drein und vieren“ steht schon in „Des Knaben Wunderhorn“. Während diese Fassung den Tod der Soldaten und den Schrecken des Krieges in den Vordergrund stellt, wird in späteren Versionen das fröhliche Marschieren überhöht und die Schrecken des Krieges totgeschwiegen.  Erstaunlicherweise steht die düstere Fassung in ”Stolz ziehn wir in die Schlacht (1915)”.