Der Winter hat den Sturm entfacht

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Der Winter hat den Sturm entfacht
in dichten schweren Massen
fegt er den Schee in dunkler Nacht
durch menschenleere Gassen

Nun bleibt die Menschheit fromm zu Haus
sie fürchtet Wind und Wetter
den Skimann aber zieht´s hinaus
ihn und die treuen Bretter

Er steigt empor und schwebt dahin
auf langezog´nen Spuren
Er überfliegt mit frohem Sinn
die tiefverschneiten Fluren

Es stäubt der Schee, der Sturmwind pfeift
hin über Berg und Heide
Den Tannenforst hat überreift
ein wundersam Geschmeide

Und wenn erstirbt das Tageslicht
die weiten Wälder dunkeln
die Nacht zieht ihren Mantel dicht
die güldnen Sterne funkeln

Das Mondlicht bricht sich schimmernd Bahn
das Land zu übergießen
Es hebt ein seltsam Gleißen an
die Silberblumen sprießen

Doch hat die hehre Winterpracht
der Skimann nur genossen
Das Wunder hat nur ihm gelacht
den andern bleibt´s verschlossen

Text: Eugen Haag , Stuttgart , S.A. der Sektion Schwaben
Musik: auf die Melodie von Stimmt an mit hellem hohen Klang
in Deutsches Ski-Liederbuch (1932)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1932 : Zeitraum:
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Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Nach einem 14-strophigen Neujahrsgedicht „Es war erst frühe Dämmerung“, mit dem Matthias Claudius den Jahrgang 1773 des Wandsbecker Boten eröffnete, entstand um 1794 eine gekürzte Fassung mit dem neuen Anfang: „Stimmt an mit hellem hohem Klang“. Das Lied wurde zunächst besonders von Studenten auf eine Melodie von D. Spazier gesungen. Die populärste Fassung von Methfessel steht 1818 in dessen „Commers- und Liederbuch“. Das Lied ist besonders von deutschnationalen Burschenschaftern gesungen worden und entstand im Kontext der Befreiungskriege gegen das napoleonische Frankreich. Es ist vielfach parodiert und umgedichtet worden.