Das waren mir selige Tage (Die Schiffahrt)

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Das waren mir selige Tage (Die Schiffahrt)

Das waren mir selige Tage
Bewimpeltes Schifflein o trage
Noch einmal mein Lottchen und mich
O wieg uns noch einmahl behende
von hinnen bis an der Welt Ende
Zur Wiege begehren wir dich

Wir fuhren und fuhren auf Wellen
Da sprangen im Wasser die hellen
Die silbernen Fische herauf
Wir fuhren und fuhren durch Auen
Da ließen die Blumen sich schauen
Da liefen die Lämmer zuhauf

Wir schwebten in lüsternen Kreisen
Da sangen die Lerchen die Weisen
Da zirpeten Taucher im Rohr
Wir schwebten aus strömenden Flächen
Da rauschte Gemurmel von Bächen
Da säuselten Lüftchen an’´s Ohr

Wir spielten im treibenden Nachen
Wir gaben uns Manches zu lachen
Wir hatten des Spieles nicht Rast
Wir ließen die Hörner erklingen
Wir Alle begannen zu singen
Und ich hielt mein Lottchen umfaßt

Das waren mir selige Tage
Du kleiner Gefälliger sage
Sie waren so selig auch mir
Dann such ich das Schifflein mir wieder
Dann setz ich dich neben mir nieder
Und fahre durch´s Leben mit dir

Text: Christian Adolf Overbeck (1781), zuerst in „Fritzchens Lieder“, 1781
Musik: C. F. Hurka (1799). Bekannte Melodie, noch Melodie und Textanfang noch um 1840 in Thüringen gehört
in Als der Großvater die Großmutter nahm (1885)