Auf deutsche Brüder auf zum Streite

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Auf deutsche Brüder auf zum Streite
saht ihr den nord´schen Wetterstrahl
der rings die dumpfe Nacht zerstreute
und Kämpfer weckte sonder Zahl
der uns mit freiem Mut erfüllte
der unser Auge blitzend fand
der unsere deutsche Sehnsucht stillte
Dir weihn wir uns! Heil dir, Verband!

Wie Frühlingsrauschen deutscher Eichen
durchbraust die Lande unser Ruf
Mag uns zerschmetternd Haß erreichen
blüht doch, was der Verband erschuf
Auf der Begeist´rung Sturmesflügeln
so werben wir von Gau zu Gau
schon grüßt von rheinschen Rebenhügeln
zur Weichsel Strand der D. H. V.

Und „Vorwärts!“ klingt´s , was wir errungen
vor dem der Gegner Spott versank
das schützen wir und mutdurchdrungen
ziehn wir zu neuem Waffengang
In unsrer Faust weht allerwegen
greift uns das Schicksal noch so rauh
für den Verband euch stolz entgegen
das Banner „Schwarz-weiß-rot und blau!“

Doch jagen dunkle Wolken brausend
nahm einst die Zeit die Kraft dahin
dann Jugend vor, führ du die Tausend
uns gleich mit kühnem deutschen Sinn
Und treu, wie wir im Leben warben
weiht noch im Tod euch dem Verband
Es schmückt mit seinen Siegesfreuden
uns eine deutsche Bruderhand

Text: Martin Schmidt , Berlin
Musik: Clemens Schreiber ,
in: Liederbuch deutschnationaler Kaufmannsgehilfen (1897) —

Der Deutschnationale Handlungsgehilfen-Verband (DHV) für Angestellte und Handwerker gründete sich 1893 als  völkisch-antisemitische Gewerkschaft, die bis 1933 bestand. Der DHV  gewann rasch Einfluss auch unter evangelischen Jugendverbänden. Dort sah man Antisemitismus als einzige weltanschauliche Alternative zu Liberalismus und Sozialismus. Viele spätere Parteipolitiker gingen aus ihm hervor. 1905 war der DHV mit 75.000 Mitgliedern zur zahlenmäßig stärksten Angestelltengewerkschaft angewachsen, 1913 zählte er knapp 150.000 Mitglieder. (wikipedia)