- Wochenhickel II

  1. Der Spieler steht im Anfangsmal und wirft den Stein mit der Hand in Montag. Dann hickelt er hinein und holt ihn; das Hickeln setzt er fort bis zum Sonntag, aber genau in der angegebenen Reihenfolge; dort darf er ausruhen. Der Stein darf nicht über das Häuschen kommen, ein Strich darf nicht berührt und die Reihenfolge der Häuschen muss streng eingehalten werden, sonst ist der Spieler „ab“, wird vom folgenden abgelöst und muss so lange warten, bis er wieder an die Reihe kommt. Er fängt mit seinem Spiele dann da wieder an, wo er vorher aufgehört hat. Wird der Spieler bei Montag nicht „ab“, so wirft er den Stein vom Anfangsmal  nacheinander in die andern Häuschen und beendet jedes mal die vorgeschriebene Runde.
  2. Der Spieler legt den Stein auf die Innenhand und hickelt so durch die Häuschen. In Sonntag wird der Stein mit der flachen Hand dreimal in die Höhe geworfen und wieder aufgefangen.
  3. Der Spieler legt den Stein auf den Handrücken und spielt weiter wie bei 2.
  4. Der Spieler bildet eine Faust und hält sie so, daß Daumen und Zeigefinger oben sind; der Stein wird darauf gelegt und das Spiel fortgesetzt wie bei 2.
  5. Der Spieler legt den Stein auf den Fuß und geht durch die Häuschen. Auch hierbei darf eine Grenzlinie nicht betreten werden. In Sonntag wird der Stein mit dem Fuße dreimal in die Höhe geschnickt und mit der Hand aufgefangen.
  6. Der Stein wird im Anfangsmal vor den Fuß gelegt und aus einem Häuschen in das andere geschnickt. Dabei darf kein Häuschen überschlagen oder eine Linie mit dem Steine oder Fuße berührt werden. In Sonntag erfolgt keine besondere Übung.
  7. Der Spieler legt den Stein auf den Kopf. In Sonntag lässt er ihn dreimal herunterrutschen und fängt ihn jedes mal auf.
  8. Der Spieler muß blind hickeln, d. h. beim Hickeln die Augen zuhalten und das Gesicht nach oben richten. Bei jedem Häuschen fragt er: „Ab?“ Die Mitspieler antworten mit „Ja !“ oder „Nein !“. Wenn sie bejahen, so hat er ein Häuschen berührt oder sonst eine Spielregel übertreten und muss dem folgenden Platz machen.

Wer alle diese Spielweisen durch hat, darf sich in einem der Spielhäuschen oder der Wochentage ein Eckchen abteilen, in das er seinen Namen schreibt und das ihm gehört. Während des Hickelns in der Runde darf er darin ausruhen; die andern Spieler werden beim Betreten dieses Freimals oder beim Hineinwerfen des Steines „ab“. Dauert das Spiel lange, so können mehrere Freimale erworben werden.

Frankfurter Kinderleben (1929, Nr. 3482)


Dieses Kinderspiel in:

Ort:
Kinderreime im Überblick (1700): Alle Kinderreime
Spiele im Überblick (1000): Alle Kinderspiele

Mehr über:

Vom Hickelspiel im allgemeinen: Im nachfolgenden ist die Zusammenstellung eines einzigen Spieles in einer großen Zahl Spielweisen, so wie sie in Frankfurt a. M. beobachtet werden konnten, versucht worden. Das ist nur an Hand von Zeichnungen möglich, die deshalb auf den folgenden Blättern die Hauptrolle spielen. Untereinander sind die Zeichnungen nach der Ähnlichkeit ihrer äußeren Formen gruppiert. Die Spielweise ist im allgemeinen bei allen Formen ziemlich gleich: es wird eine aus verschiedenen Feldern bestehende Zeichnung mit einem Stock, einem Steine oder auch dem Absatz des Schuhes in den weichen... weiter lesen

.