Wat welle de Härre vom Nunneefähr

Abholung ins Kloster

I. Reihe: „He kumm de Härre von Nunnefähr. Heiza Fipilatus!“
II. Reihe schreitet vor, verneigt sich und sagt:
„Wat welle de Härre vom Nunneefähr? Heiza Fipilatus“

I: Es de Vatter nit zo Hus? Heiza Fipilatus
II: Wat welt ehr bei dem Vatter thun? Heiza Fipilatus
I: Wer wellen ihm en Briefje gevve. Heiza Fipilatus
II: Wat soll en dem Briefje stonn? Heiza Fipilatus
I: Wer wellen de jüngste Dochter han. Heiza Fipilatus
II: War wellt ehr met der jüngsten Dochter dunn. Heiza Fipilatus
I: Mer wellen sei en e Kluster dunn. Heiza Fipilatus
II: Su nehmt die Jüngste an de Hand
und nehmt se met no Brabant

bei Weyden : Köln vor 50 Jahren , S. 83 – nach Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897)


Dieses Kinderspiel in:

Schlagwort:

Ort:
Kinderreime im Überblick (1700): Alle Kinderreime
Spiele im Überblick (1000): Alle Kinderspiele

Mehr über:

Dieses Spiel wurde „am Valentinstage , also an dem Tage aufgeführt, wo das Vielliebchen ( die Braut auf ein Jahr ) erwählt, oder – was dasselbe ist – die sonderbare Sitte der Mädchenausrufung ( Mailehen ) stattfand, ein halbrechtlicher Brauch , der schon zur Ritterzeit (als Knappenehe und Sommerbuhlen) gekannt war und bei den Bauern seit Anfang des 14. Jahrhunderts im Ring von Wittenweiler mit dem dazugehörigen Lied nachweisbar ist.“ (Über das Mönch- und Nonnenspiel, Böhme, 1897)

.