Da kommen zwei Herren aus Lünefeld (Spiel III)

I: Da kommen zwei Herren aus Lünefeld
juchheisasa Filadi
II: Was wollen zwei Herren aus Lünefeld
juchheisasa Filadi

I: Sie wolln die jüngste Tochter frein.
juchheisasa Filadi
II: Und wer soll denn der Bräutigam sein.
juchheisasa Filadi
I: Das soll der Kaiser selber sein.
juchheisasa Filadi
II: So nehmt sie hin mit Freuden.
juchheisasa Filadi

Alle: Was wollen sie mit der Mutter tun
Sie wollen sie in ein Kloster sperren

Ausführung: Die Kinder stellen sich in zwei Reihen gegeneinander auf, die einen sind Freier, die anderen die Mutter mit ihren Töchtern. Während die Züge gegeneinander rücken und zurückkehren, werden die obigen Zeilen abwechselnd gesungen.  Auf diese  Weise werden dann aus der 2. Reihe alle nach und nach abgerufen und schließen sich der Seite der Freier an, bis die Mutter allein noch bleibt. Dann singt man „Was wollen sie mit der Mutter tun, sie wollen sie in ein Kloster sperren?“  Man schließt um sie einen Ring, aber sie entwischt nach irgendeiner Seite und man sucht sie zu erhaschen.

Diese Fassung von Es kam ein Mann von Ninive aus Schleswig-Holstein : bei Müllenhoff 486 . Eine ähnliche schleswigsche Fassung bei Handelmann , 84b , darin die jüngste Tochter ins Kloster kommt. Anfang: „Es ist ein Herr ins Dorf gekommen , heizafizafum!“ – nach Deutsches Kinderlied und KInderspiel (1897)


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Dieses Spiel wurde „am Valentinstage , also an dem Tage aufgeführt, wo das Vielliebchen ( die Braut auf ein Jahr ) erwählt, oder – was dasselbe ist – die sonderbare Sitte der Mädchenausrufung ( Mailehen ) stattfand, ein halbrechtlicher Brauch , der schon zur Ritterzeit (als Knappenehe und Sommerbuhlen) gekannt war und bei den Bauern seit Anfang des 14. Jahrhunderts im Ring von Wittenweiler mit dem dazugehörigen Lied nachweisbar ist.“ (Über das Mönch- und Nonnenspiel, Böhme, 1897)

Fangen spielen, kriegen spielen. Alte Kinderspiele aus dem 19. Jahrhundert rund ums Verstecken und Fangen aus einer alten Spielesammlung.

Spiele, in denen die Kinder sich in Reihen oder Ketten bewegen. Alte Spiele, wie sie die Kinder früher auf der Straße, in der Schule oder im Kindergarten gespielt haben

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