Allmächtiger Herr der Heere (Kriegs-Choral)

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Allmächtiger Herr der Heere
zieh du mit unserer Schar
und mache deine Ehre
vor allen offenbar
Du hast ja noch in Händen
o Herr, die ganze Welt
kannst lenken und kannst wenden
wie es dir wohl gefällt

Es haben sich erhoben
die Feinde ringsumher
Sie schäumen und sie toben
gleich wie ein wildes Meer
Sie drängen und sie dringen
mit Macht auf uns herein
sie wollen uns verschlingen
wir sollen nicht mehr sein

Du aber, Herr im Himmel
Du, Herr Gott Zebaoth
du schaust ins Schlachtgetümmel
und kennst der Deinen Not
Du läßt kein Recht zerbrechen
von frevler Menschenhand
du selbst wirst Recht uns sprechen
Herr, rette Volk und Land

O höre unser Flehen
Du Herrscher aller Welt
und laß es nicht geschehen
daß Trutz den Sieg behält
Es gilt ja deine Ehre
es ist gerechter Krieg
Herr zieh mit unserem Heere
und führe uns zum Sieg

Text: Paul Blau –
Musik: Georg Göhler –
in Weltkriegs-Liedersammlung (1926)

Liederthema: , ,
Liederzeit: vor 1914 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

„Flamme Empor“ ist ein Lied, das der Pfarrer Johann Heinrich Christian Nonne am 18. Oktober 1814, dem Jahrestag der „Völkerschlacht bei Leipzig“ auf die Melodie des etwa 20 Jahre älteren  “Feinde ringsum” schrieb. Das Lied beschwört die Wachfeuer am Rheinufer, die nach dem Sieg gegen die Truppen Napoleons gegen den „Erbfeind“ Frankreich gerichtet waren. Das Lied wurde später immer für Neu-Textungen und Parodien verwendet.

Flamme empor hatte als Vorlage  das Lied “Feinde ringsum!“ von Carl Gottlob Cramer, dessen Text er 1791  in dem Roman  „Hermann von Nordenschild, genannt Unstern“ veröffentlichte. Das Gedicht „Feinde ringsum“ erschien als Anhang und Nachtrag mit einer Notenbeilage, der Komponist war Karl Ludwig Traugott Gläser (1747-1797).

Cramers Lied wurde viel gesungen und findet sich in fast allen Kommers- und Liederbüchern. Nach diesem Lied schrieb der Pfarrer Johann Heinrich Christian Nonne am 18. Oktober 1814, dem Jahrestag der “Völkerschlacht bei Leipzig”, das völkisch pathetische „Flamme empor“, was nun wiederum etlichen germanischen Waffenliedern als Vorbild und Rechtfertigung diente.

Feinde ringsum, so sangen sie schon 1813, 1871 und mehr 1914 und dann 1939 – von Generation zu Generation dieser Verfolgungswahn, der dann zu den furchtbaren Weltkriegen führte. Da schwellen die Knospen, gemeint sind Kinder, um im aufkommenden Weltreich zu sterben – für die “Freiheit” wessen?

„Und bekommt man nun eins dieser Cramerschen Geisteswerke zur Hand so ist in Wahrheit alles so ungeschlacht und täppisch, so knabenmäßig albern, daß man annehmen sollte, es habe kaum der simpelste Dummkopf an solchem Schunde Gefallen finden können. Unbegreiflich erscheint es heute, wie nur einer jener von unserem Autor geschmähten Rezensenten ihm neben seinem Tadel das versüßende Zugeständnis machen konnte, daß Herr Cramer unverkennbar ein natürliches nicht geringes Talent zu Arbeiten dieser Art besitze und wie er zu dem Ausspruch kam, Cramer zeige eine seltene reichhaltige Ader von Dichtungskraft, lebhafte Phantasie, eine unversiegbare Quelle von neuen Compositionen, einen ansehnlichen Schatz von praktischer Lebensweisheit, Hausmoral und Philosophie“. (Bremer Sonntagsblatt: Organ des Künstlervereins, Band 6, 1858)