Alldeutschland das mächtige erzittert (Arbeiterlied)

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Alldeutschland das mächtige erzittert
Europa, das stolze, erbebt
mit Kräften, so lange zersplittert
ein neues Geschlecht sich erhebt
Wir sehen es wachsen und ringen
voll Liebe sich innig umschlingen
zu leben für der Arbeit heiliges Recht

Dort, wo im tiefen Schacht der Erde
der Mann in der Bluse sich müht
Dort, wo vor dem flammenden Herde
das Herz, wie das Antlitz erglüht
Allüberall schallen die Schwüre
daß jeder den Wahlspruch erküre
zu opfern für der Arbeit heiliges Recht

Und wo an der Spindel in Sorgen
sich härmen, ach! Mutter und Kind
da tagt jetzt ein hellerer Morgen
da tönt´s bald laut und bald lind
Macht, Männer, der Not doch ein Ende
als Brüder so reicht euch die Hände
zu kämpfen für der Arbeit heiliges Recht

Ich Zeichen des Dampfs der Fabriken
der Not, der die Geister empört
das neue Geschlecht wir erblicken
dem einzig die Zukunft gehört
Die Zukunft, vernehmt es, ihr Massen
die kühn mit dem Ruf wir erfassen
zu siegen für der Arbeit heiliges Recht

Text: August Geib – vor 1874
Musik: Und hörst du das mächtige Klingen
in: Max Kegel : Sozialdemokratisches Liederbuch von 1896, Sammlung Inge Lammel (B 7), eingesandt von Julius Blaschke, 8. 11. 1954 „wurde bei der Reichstagswahl 1874 im Wahlkreis Freberg – Oederan – Hainichen verbreitet“

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Liederzeit: vor 1874 : Zeitraum:
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