Die Sonne, der wir lang geharrt

Frühlingsmorgenruf (aus den Gutenbergliedern)

Die Sonne, der wir lang geharrt

Die Sonne, der wir lang geharrt
Ist endlich aufgegangen
Wir schauen ihre Himmelfahrt
Voll Sehnen und Verlangen
Wo ist ein Herz, das ruhig schlägt
Wenn solch ein Tag die Schwingen regt?
Ihr Völker, wachet auf

Die Ketten brach der Lenz entzwei
Mit seinen Rosendüften
Und unsre Seelen rauschen frei
Wie Adler in den Lüften
Die Toten drückt der Tod heut nicht
Horcht! unser Meister lebt und spricht
Ihr Völker, wachet auf

Ihr Völker, wachet auf und seht
Den Himmel selbst in Flammen
Ihr Völker, wachet auf und steht
Ein einig Heer zusammen
Voran, voran, im Sturm voran
Der Gutenberg trägt uns die Fahn
Ihr Völker, wachet auf

Verheißend schaut sein selig Haupt
Aus Wolken zu der Erden
Ob man die Blüten uns geraubt
Die Frucht soll uns doch werden
Was solch ein guter Geist ersann
Das tut kein Teufel in den Bann
Ihr Völker, wachet auf

Text: Georg Herwegh
Musik: H. Jäde
in Lieder der Revolution von 1848

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