Wie´s jetzt uns armen Webern geht
Das ist gar nicht zu sagen
Trägt einer jetzt ´ne Leinwand heim
Da hört man nichts als Klagen
Da heißt’s:
Ihr Weber, nehmt euch nur Zeit
Vor Ostern braucht ihr nicht zu bäumen
Die Zeiten sind zu schlecht!
Schneid’t einer jetzt ein‘ Brotlaib an
Der ist gleich wieder weg
Am Stückchen Butter ist auch nichts dran
Und teuer ist der Speck
Die Neige schwarzer Kaffee
Hält gar nicht lange aus
Da müssen wir uns recht an Kartoffeln halten
Da fressen wir uns recht aus!
Beim Großbauern geben sie Kartoffeln aus
Da gehen wir auch hin fragen
Da setzt’s auch, denkt nur, gutes Essen
Das können wir auch vertragen
Denn mit dem bissel weben
Das ist gar nimmer schön
Sonst muß man einen Tag weben
Und einen Tag fechten (Betteln) gehen
Text: Verfasser unbekannt, Übersetzung des unten stehenden Originaltextes durch Wolfgang Steinitz, I, S. 261, zitiert wird: Rösler: Heimatbuch von Schirgiswalde, Kirschau und Crostau 1921, Oberlausitz
Wie’sitz uns oarmen Wabern gitt
Doas is gor ne ze soin
Trät enner itz a Leimd’l heem
Dou hiert m’r nischt oas kloi’n
Dou heejßts:
Ihr Waber, nahmt’ch ock Zeit
Vor Ustern braucht’r ne ze beejm’n
De Zeiten sein ze schlaicht.
Schneid‘ enner itz aBrut’l oa
Dos is glei wieder weg
An‘ Weckel Butter is ou nischt droa
Und teuer is d’r Spaick
Das Neejgl schwoarzer Koaffee
Hält gar ne lange aus
Dou müß‘ m’r uns raicht an de Abern hal’n
Dou fraß m’r uns raicht aus!
Ba’n Grußbauern gabn se Abern aus
Dou gihn m’r ou hie froin
Do setzt’s ou, denkt oack, gutes Assen
Doas kinn m’r ou vertroin
Denn mit dan bisl Wirken
Doas is gar nimieh schien
Sinst muß mr enn Tag wirken
Und enn Tag faichten giehn