Wie wohl ist mir o Freund der Seelen

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Wie wohl ist mir, o Freund der Seelen
wenn ich in deiner Liebe ruh
Ich steige aus der Schwermut Höhlen
und eile deinen Armen zu
Da muß die Nacht des Trauerns scheiden
wenn mit so angenehmen Freuden
die Liebe strahlt aus deiner Brust
Hier ist mein Himmel schon auf Erden
wer wollte nicht vergnüget werden
der in dir suchet Ruh und Lust

Die Welt mag meine Feindin heißen
es sei also! Ich trau´ ihr nicht
wenn sie mir gleich will Lieb erweisen
bei einem freundlichen Gesicht
In dir vergnügt sich meine Seele
du bist mein Freund, den ich erwähle
du bleibst mein Freund, wenn Freundschaft weicht
Der Welt Haß kann mich doch nicht fällen
Weil in den stärksten Unglückswellen
Mir deine Treu den Anker reicht

Führst du mich in die Kreuzeswüsten
ich folg  und lehne mich auf dich
du nährest aus den Wolkenbrüsten
und labest aus dem Felsen mich
Ich traue deinen Wunderwegen
sie enden sich in Lieb und Segen
Genug, wenn ich dich bei mir hab
ich weiß wen du willst herrlich zieren
und über Sonn´ und Sterne führen
den führest du zuvor hinab

Wie ist mir denn, o Freund der Seelen
so wohl, wenn ich mich lehn auf dich
Mich kann Welt, Not und Tod nicht quälen
weil du, mein Gott, vergnügest mich
Laß solche Ruh´ in dem Gemüte
nach deiner unumschränkten Güte
des Himmels süßen Vorschmack sein
Weg, Welt, mit allen Schmeicheleien
nichts kann als Jesus mich erfreuen
O reicher Trost: mein Freund ist mein

Text: Wolfgang Ch. Dreßler (1692)
Musik. aus “ Geistreiches Gesangbuch „, Halle, 1704
in Vierzig Grabgesänge (1906)

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