Wenn alle Bäche fließen
dann muß man trinken
Wer seinen Schatz nicht küssen kann
der muß ihm winken
Wer seinen Schatz nicht küssen kann
Ju, ja, küssen kann
der muß ihm winken
Winken mit den Äugelein,
Und scharren mit dem Fuß
Ich weiß ein schwarzbraun Mägdelein
und die mir werden muß
Kann sie meine nicht werden
so seh ich sie doch gern
sie hat solch schwarzbraune Äugelein
die glänzen wie zwei Stern
Ihr Mund ist rosenroter
ist roter als der Wein
Schöner Schätzchen kann nicht sein
wohl unterm Sonnenschein
Schöner Schatz bleib mir getreu
ich muß gehen
alle Leute schmähen mich
und die mich sehen
Kommt der Tod und greift mich an
so muß ich sterben
dann so ruf ich noch einmal
Ach schönster Engel
Diese Version von „Wenn alle Brünnlein fliessen“ auf einem Fliegenden Blatt „Fünf schöne neue Lieder“ (das 3.). Gedruckt um 1815—20 in Hamburg. in Deutscher Liederhort II (1894, Nr. 429d „Schönster Engel“, ohne Melodie). Die letzte Strophe vom Tod steht in sonst keiner Variante von „Wenn alle Brünnlein fliessen“
Obige Melodie von Wenn alle Brünnlein fließen erstmals (?) in Schleswig-Holsteinisches Liederbuch (1924). Auch wenn der Text an einigen Stellen von der heute bekannten Fassung abweicht, steht hier womöglich die älteste notierte Fassung der heute gesungenen Melodie.