Verdenk mirs nicht

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Verdenk mirs nicht

Verdenk mirs nicht, dass ich dich meide
weil du so falsch und ich so treu
Soll denn mein Herz noch Schiffbruch leiden
brech ich das Band der Lieb entzwei
und mach mich frei von aller Pflicht
verdenk mirs nicht, verdenk mirs nicht

Wer wird ein solches Herze lieben
Das allenthalben naschen geht?
Muß mit betrübten Augen sehen
Daß schon ein Andrer bei ihr steht
Das was nach fremdem Atem riecht,
Das lieb ich nicht, das mag ich nicht.

Ich will nicht mehr die Gass betreten
Wo du nun wirst am Fenster stehn
Ich will in keiner Kirch mehr beten
Wo du nun pflegst hinein zu gehn
Wenn ich dich aber werd stehen sehn
Werd fort ich gehn und dich nicht sehn

Dein Falschheit die war verborgen
Meine Treu war offenbar
Ich kanns auf frischer Tat bezeugen
dass schon ein Andrer bei dir war
Ich will dirs aber auch gedenken
Und nicht vergessen in vielen Jahr’n.

Deine Schönheit hatt mich bewogen
dass du allhier mein Schatz sollst sein
Aber ich mein, ich möcht vergehen
Und nicht allzeit mehr bei dir sein
Dass du mich willst für’n Narren haben
Das bild du dir nur gar nicht ein

Fahret nun hin, ihr falschen Augen
Werft eure Strahlen weit von mir
Ihr sollt hinfüro nicht vor mich taugen
Das sag ich nun euch mit Plaisier
Wer mich hinfüro will bei dir sehn
Muß früh aufstehn, spät schlafen gehn

Text und Musik: Verfasser unbekannt
Aus von Arnim’s handschriftlicher Sammlung vor 1808 . Mit Melodie von ungeübter Hand und Text orthographisch verwildert. Vermutlich aus dem Odenwald. Im Wunderhorn nicht aufgenommen.
Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 716a „An die Ungetreue“)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1808 : Zeitraum:
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