Soll ich nun in Gottesfronden Hände

Lied eines sächsischen Prinzen

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Soll ich nun in Gottesfronden (Priester) Hände
In meinen allerbesten Tagen
Gegeben werden und sterben so elende ?
Das muß ich wohl klagen
Wenn mir das Glücke füget hätte
Des Streits ein gutes Ende
Dürft ich nicht leisten diese Wette (Strafe)
Netzen mit Blut die hieri (heiligen) Wände

Text: Johann Gottfried Herder nach dem „Lied eines sächsischen Prinzenm der nach einer unglücklichen Schlacht den Priestern sich zum Opfer geben mußte. (10 Jahrhundert)
in Deutscher Liederhort (1893, Nr. 227)

Böhme merkt dazu an: „Mitgeteilt von Herder (Volkslieder 1778 I Einl. S 15) Angeblich nach Meibom rer Germ Tom III. Beim Nachsuchen in diesem dicken Folianten auf der K. Bibl. zu Dresden konnte ich weder deutsche noch lateinische Verse finden. Auffallend, dass seit 100 Jahren sonst kein Litterarhistoriter dieses Liedes erwähnt und keiner der Herausgeber von Herder’s Werken die Quelle aufgesucht hat. Selbstredend kann der Text nur die moderne Übersetzung eines ältern Gedichtes sein, dessen Fundort, von Herder falsch zitiert, wir bis heute nicht kennen.“