Selbst die glücklichste der Ehen
Tochter, hat ihr Ungemach
selbst die besten Männer geben
öfters ihren Launen nach
Wer sich von dem goldnen Ringe
goldne Tage nur verspricht
o, der kennt den Lauf der Dinge
und das Herz des Menschen nicht

Manche wirft sich ohne Sorgen
in des Gatten Arm wie du
und beweint am nächsten Morgen
ihre Freiheit, ihre Ruh.
Aus dem Sklaven ihrer Blicke
wird ein mürrischer Tyrann;
banger Kummer folgt dem Glücke,
das mit ihrem Traum zerrann.

Doch dein Glück dir selbst zu schaffen,
Tochter steht in deiner Hand:
die Natur gab dir die Waffen,
gab dir Sanftmut und Verstand.
Lerne deines Gatten Herzen
liebevoll entgegengehen,
leichte Kränkungen verschmerzen,
kleine Fehler übersehn

Text:  Friedrich Wilhelm Gotter , 1776 ( 1746 – 1797)
Musik: Georg Benda (1776)

Aus dem Singspiel “ Walder “ . Wurde mit der Musik von Georg Benda 1776 in Gothea aufgeführt. Die Arie zuerst gedruckt als Notenbeilage zu Reichardts Theaterkalender auf 1776, der Text , unter der Überschrift “ Mütterliche Warnung “ , in dem Taschenbuch für Dichter und Dichterfreunde ( Leipzig , 1776). Im Klavierauszug ( Gotha ,a 1777) ist der Text verändert , dann nochmals verändert in Gotters Gedichten.

Als der Großvater die Großmutter nahm (1885 , darin die obigen Angaben) —

Liederthema:
Liederzeit: vor 1776 : Zeitraum:
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