Liederlexikon: Alfred Grünwald

| 1884

Alfred Grünwald wurde am 16. Februar 1884 in Wien geboren.  Nach ersten Veröffentlichungen während der Schulzeit, war er bald Feuilletonist und Theaterkritiker für das Neue Wiener Journal. 1909 hatte er zusammen mit Julius Brammer sein wohl erstes Libretto für die parodistische Operette in einem Akt Elektra von Béla Laszky verfasst, das im Cabaret Fledermaus uraufgeführt wurde. Damit entstand eine jahrzehntelange Zusammenarbeit mit Brammer, die erst Ende der 1920er-Jahre zerbrach. Für die Operetten von Paul Abraham und Oscar Straus fand er in Fritz Löhner-Beda einen kongenialen Partner. Manchmal hatte Grünwald auch zusammen mit Gustav Beer und Ludwig Herzer Libretti und Schlagertexte verfasst.

Grünwalds erfolgreichste Schaffensperiode war die Zwischenkriegszeit mit ihrer Nostalgie nach der Belle Époque vor 1914. In der Zusammenarbeit mit den Komponisten Paul Abraham, Leo Ascher, Joseph Beer, Nikolaus Brodszky, Willy Engel-Berger, Edmund Eysler, Leo Fall, Emmerich Kálmán, Maurice Lindemann, Franz Lehár, Paul Pallos, Rudolf Sieczyński, Oscar Straus und Robert Stolz schuf Grünwald die Texte zu zahlreichen Operetten und Schlagern.

1930 wurde am Akademietheater sein zusammen mit Alexander Engel geschriebenes Lustspiel Die Prinzessin und der Eintänzer uraufgeführt (8. Januar). 1936 entstand mit Der Komplex der Frau Dodo ein weiteres Lustspiel des Autorenduos, mit Rudolf Lothar Die Dame mit den Türkisen.

1938 wurde Grünwald von der Gestapo verhaftet, weil er Jude war. Als er vorübergehend auf freien Fuß gesetzt wurde, nutzte er die Gelegenheit und flüchtete nach Paris. Da er in Nordamerika aufgrund seiner erfolgreichen Bühnenstücke bekannt war, konnte er zwei Jahre später mit seiner Frau Mila Löwenstein und seinem Sohn über Casablanca und Lissabon in die Vereinigten Staaten emigrieren. Er starb am 25. Februar 1951 in New York. (Wikipedia)

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