Jetzt treten wir ein in dieses Haus

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Jetzt treten wir ein in dieses Haus
und singen: Braut und Bräutigam raus:
Feigenbaum, grüner Klee!
Heut Bräutlein und nimmer meh.

Bräutia tua dei Kränzia raus,
du mußt sein die Braut im Haus.

Bräutia tua dei Halstüchia raus,
du mußt ja sein die Braut im Haus.

Bräutia tua dei Schürzla raus,
du mußt ja sein die Frau im Haus.

Bräutia tua dei Mützia raus,
du mußt ja sein die Frau im Haus.

Bräutia tua dei Röckla raus,
du mußt ja sein die Frau im Haus.

Bräutia tua dei Schühlich raus,
du mußt ja sein die Frau im Haus.

Bräutia tua die Strümpflich raus,
du mußt ja sein die Frau im Haus.

Der Bräutigam hat a Paar neue Schuh,
damit geht er der Kirche zu:
Silberen Strauß, golds Ringelein,
dem Bräutigam steht sein Kränzelein fein.

Hinter dem Ofen steht ein Scheit,
der Mann ist Herr und nicht das Weib.

Hinter dem Hofe kräht der Hahn,
das Weib ist Herr und nicht der Mann.

Die Braut, die hat a Paar lange Zopf,
übers Jahr geits Wiegaknöpf.

Die Braut, die hat ein langes Band,
übers Jahr geits a Wiegastrang.

Es läft a Hos die Gassa no,
der Philipp will Susanne ho.

Es läft a Hos die Gassa no,
die Susanna will en Philipp ho.

Es fräust mich o mein großa Zia,
ich mog nit lang mea har gastia.

Raus, Bräutia, raus,
die guta Tog sän aus.
Wärsta bei die Mutter gablieba,
hästa guta Tog gatrieba.

Raus, Bräutia, raus!
Die guta Tog sän aus.
Ihr Ehieut hon doch an
und fasset zu Herzen den Gesang.

Der Mann muß schaffen das Brot,
damit das Weib leidet keine Not.
Er muß sorgen für Weib und für Kind,
sonst tut er eine grausame Sund.

DVA A 176755 (Unterfranken 1896); nach: Schürz dich Gretlein

Liederthema:
Liederzeit: vor 1896 : Zeitraum:
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