Ich wollt ein Sträusslein binden

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Ich wollt ein Sträusslein binden

Ich wollt ein Sträusslein binden
da kam die dunkle Nacht,
kein Blümlein war zu finden
sonst hätt ich dir´s gebracht.

Da flossen von den Wangen
mir Tränen in den Klee
ein Blümlein aufgegangen
ich nun im Garten seh.

Das wollte ich dir brechen
wohl in dem dunklen Klee,
doch fing es an zu sprechen:
„Ach, tue mir nicht weh!“

„Sei freundlich in dem Herzen
betracht dein eigen Leid,
und lasse mich in Schmerzen
nicht sterben vor der Zeit!“

Und hätt’s nicht so gesprochen
im Garten ganz allein,
so hätt‘ ich dir’s gebrochen
nun aber darfs nicht sein.

Mein Schatz ist ausgeblieben
ich bin so ganz allein.
Im Lieben wohnt Betrüben
und kann nicht anders sein.

Text: Clemens Brentano (1801)
Musik: Luise Reichardt (vor 1815), weitere Komposition von Richard Strauss (1918)
in „Volkstümliche Lieder der Deutschen“ (1895, Nr. 482)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1801 : Zeitraum:
Orte: ,

Anmerkungen zu "Ich wollt ein Sträusslein binden"

Gedicht von Clemens Brentano 1801. Gedruckt in „Ponce de Leon – Lustspiel in 5 Aufzügen, Hamburg, bei Hoffmann und Campe“ o. J. das. S. 100. Am Ende der Vorerinnerung steht 1803; darin kommt der Satz vor „Dieses Lustspiel, welches im Sommer 1801 geschrieben ist“ Der erste Entwurf ist mitgeteilt im Weimar. Jahrb. 4 , 179