Ich will singen ich weiß wohl was (Stillenfreitag)

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Ich will singen ich weiß wohl was
Das Allerschönste, das ich kann

Ich will singen von meinem lieben Herr Jesus Christ
Wie es ihm am stillen Freitag ergangen ist

Es ist ihm nicht wohl ergangen
Die Juden haben ihn gefangen

Sie führten ihn in’s Pilatus Haus
Mit Ruten und Geißeln schwingen sie ihn aus

Sie machen dem Herrn Jesus eine Dornenkron
Er muß sie tragen zu Spott und Hohn

Sie haben den Herrn Jesus an’s Kreuz gehenkt
Mit Essig und Gallen ward er getränkt

Die Mutter schreit: O weh, mein Sohn
Wie muss eine Mutter ihr Kind verlon!

Johannes , lieber Jünger min
Nimm du die Mutter und führ sie hin !

Im grünen Wald wird Alles blaß
Es welket Alles in Laub und Gras

Sonn und Mond verlüred ihre Schin
Die Waldvöglein lönd das Singen sin

Es erbebt die Erde, Felsen und Stein
Die höchsten Berge springen entzwei

Wer dieses Liedlein finge cha
Der sing es, es sei Wib oder Ma

Der sing’s all Freitag nur ein Mol
Sein Seel wird Gott versorgen wohl

Text und Musik: Verfasser unbekannt
Deutscher Liederhort III (1893, Nr. 1969)

Aus der handschriftlichen Sammlung von J. Stutz mit der Anmerkung: „Dieses Lied wurde in meiner Jugend (vor 66 Jahren, also 1820) jeden Freitag in christlichen Haushaltungen gesungen im festen Glauben, dass man dadurch der Seligkeit gewiß werde.“ (Tobler I , 83, 1882)

Tobler erwähnt noch den Anfang eines zweiten Karfreitagsliedes : „Christus der Herr am Oelberg ging, als ihm sein heiliges Leiden anfing, ach mein Jesus“ . Obiges Lied entspricht sachlich und zum Teil wörtlich den Liedern: Da Gott der Herr im Garten ging — Als Christus der Herr im Garten ging — Christus der Herr im Garten ging ( bei Mittler 437–439 ).

Liederthema:
Liederzeit: vor 1820 : Zeitraum:
Archivnummer: BSMA