Ich sag es jedem, daß er lebt
Und auferstanden ist
Daß er in unsrer Mitte schwebt
Und ewig bei uns ist

Ich sag es jedem, jeder sagt
Es seinen Freunden gleich
Daß bald an allen Orten tagt
Das neue Himmelreich

Jetzt scheint die Welt dem neuen Sinn
Erst wie ein Vaterland
Ein neues Leben nimmt man hin
Entzückt aus seiner Hand

Hinunter in das tiefe Meer
Versank des Todes Graun
Und jeder kann nun leicht und hehr
In seine Zukunft schaun

Der dunkle Weg, den er betrat
Geht in den Himmel aus
Und wer nur hört auf seinen Rat
Kommt auch in Vaters Haus

Nun weint auch keiner mehr allhie
Wenn Eins die Augen schließt
Vom Wiedersehn, spät oder früh
Wird dieser Schmerz versüßt

Es kann zu jeder guten Tat
Ein jeder frischer glühn
Denn herrlich wird ihm diese Saat
In schönern Fluren blühn

Er lebt, und wird nun bei uns sein
Wenn alles uns verläßt
Und so soll dieser Tag uns sein
Ein Weltverjüngungs-Fest

Text: Friedrich von Hardenberg , Novalis
Musik: Lobt Gott ihr Christen allzugleich
in Kinderklänge (1921)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1800 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Die Melodie noch als evangelischer Choral: „Lobt Gott ihr Christen allzugleich“ gesungen, ist sicher Volksweise (Tanzmelodie zu einem Johannistanze oder Abendreien), weil die übliche Bezeichnung N. H. (Nic. Herman) fehlt und der Text es andeutet.
(Franz Magnus Böhme in „Deutscher Liederhort II, 1897, S. 718)