Ich bin der Doktor Hindenburg

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Ich bin der Doktor Hindenburg
kutschier mit Dampf durch Deutschland durch
die kranke Ostmark zu befrein
von schwerer Not und Russenpein

Wo man mich ruft, verschreib ich nur
die alte Blut- und Eisenkur
Wem sie nicht passt, probatum est
daß der die Gegend schnell verläßt

Samsonows Horden weiß ich Rat
Recipe: ein masurisch Bad
So rotten wir mit Stiel und Stumpf
das Raubzeug aus in See und Sumpf

Auch dem Kollegen Rennenkampf
mach ich zum Rückwärtsrennen Dampf
er schlüpft hinaus beim letzten Loch
und liegt er nicht, so rennt er noch

Dem Niko Nikolajewitsch
zerzaus ich nebenher – ratsch – ritsch
den schönen Vorschußlorbeerkranz
auch der begibt sich außer Land´s

Vier Doktorhüte mir zum Lohn?
Ich promovierte 70 schon
Schön´n Dank, ihr Herrn, hab‘ keine Zeit
nach Süden steht ein Zug bereit

In Polen auch verschreib ich nur
die alte Blut- und Eisenkur
Ostpreußen sagt: Es ist das best´
ich weiß Bescheid, probatum est

Text: Paul Harms (zum 2. Oktober 1914, dem 67. Geburtstage des Befreiers Ostpreußens)
Musik: auf  die Melodie von Ich bin der Doktor Eisenbarth
in: Unser Liederbuch (1916)

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Liederzeit: vor 1916 : Zeitraum:
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Parodien, Versionen und Variationen:

“Ich bin der Doktor Eisenbarth” ist ein Spottlied aus dem 18. Jahrhundert auf den Oberviechtacher Arzt Johann Andreas Eisenbarth. “Nach dem Liede war Eisenbarth ein Kurpfuscher, der mit seinen rauhen Kuren vielen Patienten vorzeitigen Tod brachte, ein gewinnsüchtiger Prahlhans, der wegen seines Nichtskönnens hinter Schloß und Riegel gehört hätte. Das Volk glaubte daher lange, Eisenbarth habe nie gelebt und hielt ihn für eine dichterische Sagengestalt. Sie wurde in eine geschichtliche Persönlichkeit zurück verwandelt, als im Jahre 1837 auf dem Friedhof in Hannoversch Münden der Grabstein Eisenbarths gefunden wurde”. Eisenbarth wurde am 27. März 1663 in Oberviechtach geboren , er starb am 11. November 1727 in Hannoversch Münden