Holzauktion (Süßholz)

Im Grunewald, im Grunewald ist Holzauktion
ist Holzauktion, ist Holzauktion
Im Grunewald, im Grunewald ist Holzauktion
ist Holzauktion, ist Holzauktion

Der erste Platz zum Sitzen kost’n Taler
n‘ Taler, n‘ Taler
Der erste Platz zum Sitzen kost’n Taler
n‘ Taler sin drei Mark

Ein ganzer Meter Süßholz kost ein‘ Taler
ein‘ Taler, ein‘ Taler
Ein ganzer Meter Süßholz kost ein‘ Taler
ein Taler kost das Holz

Text: nach dem Couplet von Otto Mylius (1890) auf die Melodie eines Tanzes (Rheinländer):
aus Frankfurt, ca 1929
insbesondere auf den letzten Teil der Melodie sangen die Kinder anderen Orts schon „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad

Liederthema:
Liederzeit: vor 1929 : Zeitraum:
Orte:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ ist ein aus verschiedenen Liedern nach und nach im Volksmund entstandenes Volkslied. Die Melodie ist der dritte Teil des Tanzschlagers  “Im Grunewald im Grunewald ist Holzauktion”, der um 1880 überaus populär war. Ursprünglich wurde ein anderer Text auf auf diese Melodie gesungen, nämlich:

„Der ganze Klafter Süßholz kost nen Taler
nen Taler, nen Taler
Der ganze Klafter Süßholz kost nen Taler
nen Taler kost´t er nur“

Auf dieses Lied von der Holzauktion im Grunewald entstanden bereits Parodien, wie z. B:

Beim Mondenschein da kamen alte Weiber
Für´n Taler, für´n Taler
Die mausten Holz wie echte rechte Räuber
Für´n Taler, Taler nur

Die Polizei kam leise wie auf Strümpfen
Für´n Taler, für´n Taler
Und arretierte, ach, die alten Nymphen
Für´n Taler, Taler nur.

Auch gab es schon früh Textvariationen, die den Baumboom der Gründerzeit und die Spekulanten im Villenstadtteil Berlin-Grunewald zum Thema hatten:

Im Grunewald im Grunewald ist Holzauktion
der größte Schreier ist der Cohn
er ist so kühn, weil unbeschrien
er hat viel Moos
doch mancher ward auch das schon los

In der Weimarer Republik wurden dann ein Schlager populär, der von einer Tante auf einem Motorrad handelte, jetzt entstanden erste Versionen von einer alten Frau auf einem Motorrad auf das alte Lied von der Holzauktion. Nicht erst in der Weltwirtschaftskrise 1929 wurde dann „Wir versaufen unser Oma ihr klein Häuschen“ darauf gesungen, und so gibt es bis heute zahlreiche Strophen, die eine alte Frau mit neuen technischen Erfindungen in Verbindung bringen neben Strophen, die mehr die Armut thematisieren.  Das Lied ist bis in die heutige Zeit als Kinderlied überaus beliebt und wird immer wieder auch auf CD aufgenommen.

Die Bremer Gruppe Die Grenzgänger hat eine Version eingespielt, in der es einen Opa gibt, zu dem die Oma fährt, bis sie ihn am Ende aus dem Altersheim befreit.  Dieser Teil des Liedes geht dann auf eine Variation der Melodie.