Es zog ein Bursch in die Welt hinaus
ganz mutig verließ er sein Elternhaus
die Mutter, die steht so bleich, so blaß
sie weint, sie weint ohn´ Unterlaß
„Ach Mutter, ach Mutter, laß das Weinen sein“!
Ich zieh in die Welt, das Glück wird mein“
Die Mutter sie segnet ihn noch einmal
dann zieht er von dannen im Morgenstrahl
und als nun verflossen ein ganzes Jahr
das Mütterlein einsam am Abend war
Da klopfte es leise an des Hauses Tür
es steht ein müder Wanderer dafür
Die Mutter sie fast ihn am Arm und spricht
„Mein Sohn wie bleich ist dein Angesicht!
Wie ist dein Auge so tränenfeucht
und deine goldne Locke erbleicht!“
„Ach Mutter ich fand viel Lust und Schmerz
ich fand in der Welt kein Mutterherz!“
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Wie´s klingt und singt (1936)