Es war einmal ein Kaufmannssohn

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Es war einmal ein Kaufmannssohn
der freite eine arme Dienstmagd schon
er freiet sie so lange
bis daß sie geht mit einem Kind
mit einem Kindelein kleine

„Ach Sohne liebster Sohne mein
laß du die arme Dienstmagd sein
frei du dir nur eine Reiche
du kriegst ja noch eine Reiche
frei du dir nur deinesgleiche“

„Ach Vater liebster Vater mein
es kann fürwahr nicht anders sein
die Lieb ist eingegossen
und wenn ich wär ein Königssohn
dann könnt ich sie nicht lassen“

Wie er zu seiner Lieben kam
fing sie ja zu weinen an
§Ich habs vernommen mit Reden
als wenn ihr Vater nicht haben will
daß ihr mich solltet nehmen“

„Ach Liebste schweig mit Reden still
es ist mein Vater ums Geld zuviel
und wenn er uns nicht wollte lassen
so gehen wir das Frankreich hinein
gar weit von seiner Strasse“

Und wie sie in das Frankreich kamen
wohl auf die lichte Heide
da hörten sie ein Glöckelein läuten
oho, oho, die Messe geht an
sie gingen mit aller Freude

Und sie gingen miteinander fort
miteinander vor die Kirchentür
Gar übel hat er sie getroffen
sie gingen vor die Kirchentür
dort hat er sie erschossen

Text und Musik: anonym – Volkslied aus Lothringen
Vorgesungen von der Bickel-Kättel – aufgenommen von J. Edel im März 1914.
in Verklingende Weisen I (1926)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1914 : Zeitraum:
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