Es schenkte ihm Wirtstöchterlein

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Es schenkte ihm Wirtstöchterlein
in seinen Becher edlen Wein,
bald weissen bald roten.
Den Becher leert er bis zum Grund
und küsste sie auf ihren Mund;
sie hat ihn gern geboten

Und als der letzte Silberling
in seiner Trauten Tasche ging
für edlen Wein, da lacht‘ er.
„Wenn ich des Weins entbehren muss
mir bleibt doch meiner Liebsten Kuss
für alle Zeit“ so dacht‘ er

„Wirtstöchterlein, Wirtstöchterlein
nicht länger trink‘ ich deinen Wein,
denn leer sind meine Hände;
allein in meinem Herzen blieb
für dich mein holdes, süsses Lieb,
die Treue ohne Ende.“

Wirtstöchterlein verzog den Mund
Wirtstöchterlein zur selben Stund‘
hat sich gewandt von hinnen.
Still lächlend trat der Knecht heran
des Hauses Tür ward aufgethan –
und er war nicht mehr drinnen.

Text und Musik: Verfasser unbekannt
“ Allgemeines Deutsches Kommersbuch

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Liederzeit: vor 1900 : Zeitraum:
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