Es naht sich gegen den Maien (Untreue)

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Es naht sich gegen den Maien (Untreue)

Es naht sich gegen den Maien
grün will ich mich kleiden
den liebsten Buhlen den ich hab
der will sich von mir scheiden
Das schafft allein ihr Untreu
wankelmütig Sinn
Hab Urlaub, fahr dahin

Hätt mir zu Freuden ausgesät.
Ein Ander hat mirs abgemäht
Das schafft das Wetter unstet
Ein leicht Wind der mirs hinweht
Do kam ein großer Güsse
Führt mirs alles dahin
Schafft, dass ich traurig bin

Mein Lieb tut sich verkehren
Hat mir Urlaub geben
Was einer nicht gehaben mag
Soll er sich verwegen
Mit ihren falschen Worten
Hat sie’s an mich gebracht
Hätt sonst an sie nit dacht.

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 389 „Untreue“)

Text und Melodie bei Forster 1549 (1552), III. Nr. 33. Harmonist G. Othmayr. Ausgabe 1552 mit dem Anfange: „Es naht sich gen den Sommers“

Liederthema:
Liederzeit: vor 1549 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Anmerkungen zu "Es naht sich gegen den Maien (Untreue)"

Ganz ähnlich auf einem Fliegenden Blatt: „Drey hübsche Lieder. Das erst. Wohl hewr zu disen Meien.“ Wohl zu Nürnberg bei Kunegund Hergotin um 1530.  Hier erste Strophe leicht anders (sie klagt über ihn) und der Anfang der dritten Strophe (da klagt wieder er):

Wol heur zu diesem Maien
In Grün will ich mich kleiden
Den liebsten Bulen den ich Hab,
Der will sich von mir scheiden.
Das macht allein sein Untreu,
Sein wankelmütig Sinn:
Hab Urlaub, fahr dahin!

3. Ach Gott, wie soll ich mich ernährn?
Mein feins Lieb hat mir Urlaub geben;
Du dörfst mir zwar nit Urlaub geb’n,
Ich wollt mich dein wohl selbst erwegen
mit ihren falschen Worten …