Es kommt ein Bettelmann aus Ungerland heraus

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Es kommt ein Bettelmann aus Ungerland heraus
und die Bekümmernis die war so groß
daß er kein Brot in seinem Sack mehr hat
Er schläft ja unter keinem Federbett

Der Bettelmann, der ging vor´m Edelmann sein Haus
Da schaut eine schöne Dame zum Fenster heraus
Er begehrt von ihr ein Almosen daraus
Und was dem reichen Mann sein Haus vermag

Der Bettelmann, der war die Antwort so froh
er wirft den Bettelstab wohl auf das Stroh
Da zog er an ein Hemd, ja schneeweiss
Er liess sich zu der schönen Dame in allem Fleiss

Die zwei, die liegen die ganze lange Nacht,
Bis dass der helle Tag anbrach
Steh auf, steh auf, gut Bettelmann, es ist Zeit
es pfeifen alle Vögelein auf der lichten Heid

Ach pfeifen sie bin, ach, pfeifen sie her
von einer schönen Dame gehe ich gar nit ger
und wie der Bettelmann den Hof hinausschritt
Der Edelmann ihm ja entgegenritt

Der Bettelmann, der wünscht ihm das ewige Leben
für die schöne Gab, die Ihm seine Frau hat gegeben.
„Ach, Frau, was hast du dem Bettelmann gegeben
Dass er mir wünscht das ewige Leben?“

Ich hab ihm gegeben bald dies, bald das
Und was dem reichen Mann sein Haus vermag
Hast du´s getan, tu es nimmermehr
es ist dir eine Schand und mir kein Ehr

Text und Musik: sehr alt – anonym – Volkslied . Vorgesungen von der Bickel-Kättel , die es von ihrem Vater hatte. Aufgenommen von J. Edel im März 1914.  – in Verklingende Weisen I (1926) Volkslieder aus Lothringen

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1914 : Zeitraum:
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