Es kam von einer Neustadt her ein Wittfrau sehr betrübet

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Es kam von einer Neustadt her ein Wittfrau sehr betrübet

Es kam von einer Neustadt her
ein Wittfrau sehr betrübet
es war gestorbn ihr liebes Kind
das sie von Herzen geliebet

Sie ging einmal ins Feld hinaus
ihr Traurigkeit zu lindern
da kam das liebe Jesulein
mit so viel weißen Kindern

Mit weißen Kleidern angetan
mit Himmelsglanz verkläret
mit einer schönen Ehrenkron
warn diese Kinder gezieret

Und als die Mutter ihr Kind erblickt
schnell tat sie zu ihm laufen
Was machst du hier mein liebes Kind
daß du nicht bist beim Haufen

Ach Mutter liebste Mutter mein
der Freud muß ich entbehren
hie hab ich ein sehr großen Krug
muß sammeln eure Thränen

Habt ihr zu weinen aufgehört
vergessen eure Schmerzen
so find ich Ruh in dieser Erd
das freute mich von Herzen

Text und Musik: Verfasser unbekannt – mündlich überliefert , aus Biegnitz bei Glogau – Schlesien –
in Deutscher Liederhort , 1856 (Nr.3,  „Die Macht der Tränen“)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1855 : Zeitraum:
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