Ein Berglied will ich heben an

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Ein Berglied will ich heben an
Von einem himmlischen Bergmann
Mit Freuden will ich singen
Daß Berg und Tal solln überall
Lieblich davon erklingen

Es ist ein Bergfürst auserkorn
von königlichem Stamm geborn
In tiefen Schacht gefahren
Zu schlagen ein in fest Gestein
In seinen besten Jahren

Da er antraf ein‘ schönen Gang
Der sein Salband streckt feist und lang
So wohl ohn alle Maßen
Hin, hin und her, die Läng, die Quer
Den ganzen Bau zu fasten

Er schlug an andern Orten ein
Da fand er auch sehr fest Gestein
Der Gang sich sehr zertrümmert
Dennoch arbeit‘ er früh und spat
Vor edles Goldes und Silber

Er schlug an andern Orten ein
Da fand er auch sehr fest Gestein
Darauf er doch tät muten
Sein‘ Arbeit groß, ohn‘ Unterlaß
Kost ihm sein teuer Blute

Es schafft kein Beuschel.Schlägel und Keil
In fest Gestein ein gute Weil
Mit Feuer mußt er setzen
Aus großer Lieb ein Stollen trieb
Damit sich zu ergötzen

Der Stollen der Barmherzigkeit
Tief wird getrieben lange Zeit
Mit geistlichen Gewerken
Sein Silber brach, er folget nach
Bis er Goldstufen merkte.

Er ließ eine Probe nehmen tun
Und wollt sein Erz probieren dann
Wie viel es Lot tät halten
Da fand sich auch Kieß, Kobel, Rauch
Und Schlacke mannigfalte

Seinen Schmelzern er treulich befahl
Daß man alles wegstürzen soll
Was nicht guter Gestalte
In Zehnten sein antworten ein
Was seine Probe tät halten

Er ließ ein‘ Münze richten an
Ließ himmlische Schaugroschen schlan
Mit seinem Bild gezieret
Sie sammeln ein ins Kämmerlein
Darein er Schätze sammelt

Herr Christ, du edler Bergherr mein
Laß mich einen schönen Schaugroschen sein
In deinen Schatz nein legen
Wenn ich nun tu mein Augen zu
Zum himmlischen Leben

Text und Musik: Verfasser unbekannt
bei: Döring: Säсhsische Bergreyhen  I. Bd.
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1518. „Der himmlische Bergmann“)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1839 : Orte: