Du tapfrer Held du Preuße

Kriegslied der Preußen im 7jährigen Kriege

Volkslieder » Kriegslieder »

Du tapfrer Held du Preuße

Du tapfrer Held, du Preuße rüste dich
du Preuße rüste dich!
Marschiere in das Feld
marschiere in das Feld
du tapfrer Held
du tapfrer Held

Die Bäume blühn
Die Wiesen ziert das Gras
Kommt laßt uns nicht verziehn!
Die Baume blühn

Marschieret fort!
Marschiert und geht von hier
Wohl an ein’n andern Ort!
Marschieret fort

Ergreift das Schwert
Und nehmt die Flint zur Hand
Und treibt die Böhmsche Herd !
Ergreift das Schwert!

Frisch auf, Soldat
Dein König ist bei dir
Und wagt es in der Tat
Frisch auf, Soldat!

Was Friedrich will
Muß Alles wohl ergehn
Doch Alles in der Still
was Friedrich will.

Die Reichsarmee
Hat Friedrich bezahlt
Das sie ruft Ach und Weh!
Die Reichsarmee.

Ach bleibt zu Haus
Ihr Kinder aus dem Reich!
Was treibet euch denn raus?
Ach bleibt zu Haus!

Nehmt euch in Acht
Für’s Preußen Listigkeit
Er kommt mit kleiner Macht
Nehmt euch in Acht

Wir lachen schon
Daß ihr euch habt postiert
Wollt streiten für die Kron
Wir lachen schon

Erschrecket nicht
Wenn Frankreich kommen will
Und Rußland auch aufbricht
Erschrecket nicht

Der Adler wetzt
Im Grimm und voller Wut
Sein’n Schnabel wohlgemut
In Frankreichs Blut

Sie stunden fest
Bei Micheln und Roßbach
Mit achtzigtausend Gast;
Sie stunden fest

Es wird nun kalt
Franzose, packe dich
Wenn die Kanone knallt
Es wird nun kalt

Victoria!
Der Preußisch Adler siegt
Bald hier, bald dort
bald da Victoria !

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 331: Kriegslied der Preußen im 7 jährigen Kriege)

Anmerkungen zu "Du tapfrer Held du Preuße"

Fl. Bl. 8.: „Vier neue Kriegs« und Husaren-Lieder. Das Erste .Du tapferer Held, du Preuße rüste dich etc.‘. Das Andere .Ihr Prahler, habt ihr euch verkrochen? etc.‘. Das Dritte „Lustig wohl auf, seid alle brav drauf! etc“. Das Vierte «Wir Preußische Husaren, wann kriegen wir etc‘. 1758. K. Bibl. Berlin.

Anderes fl. Bl. zu Hamburg gedruckt. Bruchstück bei Soltau, hist. VL. S. 555, mit dem Anfange: Was Friedrich will, muß alles wohl ergehn. Die Mel. blieb bis 1852 zu Dreieichenhain (im Odenwald) erhalten: mit dem Text der 6., 7., 14. u. 15. Strophe sang sie der Lehrer Funk, der sie von seinem Vater oft gehört hatte.