Bundeslied der christlichen Arbeiter

Ihr Herren, gebt die Arbeit frei

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Ihr Herren, gebt die Arbeit frei
die ihr gemacht zu Knechte
vernehmt der unterdrückten Schrei
nach ihrem heil´gen Rechte
Gott selbst im Himmel hat gewollt
daß frei die Arbeit werde
hat seines Sohnes Blut gezollt
als Preis der neuen Erde

Seit Christus unsere Arbeit hob
aus ihrem niederen Stande
trägt seine Lehre laut ihr Lob
durch alle fernen Lande
Seit Gottes Sohn der Arbeit Stahl
geführt mit eigenen Händen
stand Arbeit hoch im Ehrensaal
um Segen rings zu spenden

Doch wilde Gier nach Gold und Land
hat in ihr Joch gezwungen
die Arbeit, um der freien Hand
ein Sklavenband geschlungen
die unser Herr in Knechtgestalt
geheiligt und geachtet
Sie ward dem Götzen Mamon kalt
als Opfer hingeschlachtet

Doch aus dem Opferbrande stieg
ihr Geist auf uns hernieder
und jeder Kampf und jeder Sieg
weckt neue Freiheitslieder
vom Himmel flammt das Kreuz, es sei
auch unseres Hoffens Zeichen
die Arbeit hoch, die Arbeit frei
in neuen Gottesreichen

Schließt nun die Reihen, Mann um Mann
ein Schlag aus tausend Herzen
ein Lied, ein Gott und grün wie Tann
ein Hoffen, stark und erzen
ein Wort, ein Schwur in heil’ger Stund
im Streit nicht zu erliegen
und ein Gebet aus Herzensgrund:
im Kreuze wollen wir siegen.

Text: Franz Eichert
Musik: nach der Melodie:
Der Gott der Eisen wachsen liess
in: “ Textilarbeiterzeitung „, 26.3.1924

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1924 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Auf dem blutigen Höhepunkt der napoleonischen Kriege schrieb der völkische Professor und spätere Paulskirchenabgeordnete Ernst Moritz Arndt 1812 sein Kampflied “Der Gott, der Eisen wachsen ließ”, ein Text, der in seiner martialischen Phantasie davon träumt, mit dem “Franzosenblut” das “Eisen (zu) röten”. Text: Ernst Moritz Arndt – Musik: Albert Methfessel.