Zwei ausgeloste Hauptläufer wählen sich ihre Genossen zu Mitläufern und stellen sich dann in zwei Parteien dies- und jenseits eines Grabens gegenüber. Die Einen rufen:
„Z` leben in Eurem Land
isch e gottlose Schand!“
Die andre Partei antwortet:
„In usem Land ist guet lebe
d´ Schelme wohne danebe!“
Sie sendet einen ihrer Leute, der ein guter Läufer sein muß, auf das andere Gebiet. Dieser fordert die Königlichen heraus, indem er höhnt:
„I tritt em König uf sin Bode
und schau ehm uf d´goldnig Kommode!“
Wird er darüber gefangen, so muß von seiner Partei der beste Springer hinüber, um ihn zu erlösen. Kann er ihn berühren, ohne selbst gefangen zu werden. so darf er ungehindert zu den seinen zurück. Hat nun die Reihe genugsam in der Zahl ihrer Reisläufer zugenommen, so kommt sie Arm in Arm verschränkt gehen die andere angerückt und sucht sie im Marsche zu durchbrechen.
Dieses Jugendspiel im Aargau und in Bern beschreibt Rochholz Nr. 33 . Böhme (1897) schreibt: „Dies ist der „Stoß“, den sonst die Entebucher Bauernschaft jährlich einmal am Schör- und Huldigungstag ausführt, wobei selbst Weiber mitwirkten, wenn ihre Ehemänner in Gefahr waren, zu unterliegen. —
nach Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897)