Ringlein Ringlein du musst wandern (Melodie 2)

 - Ringlein Ringlein du musst wandern (Melodie 2)

Ein Ring wird auf eine Schnur gezogen, deren Anfang und Ende zusammengeknüpft sind und die so lang sein muss, dass sie bequem im Kreise der Mitspieler herumreicht. Jedes Kind fasst die Schnur nun mit der linken Hand und tut mit der rechten so, als ob es den Ring auf der Schnur weiterschöbe. Alle Kinder singen dabei:

Ringlein, Ringlein, du musst wandern
von dem einen Ort zum andern
Ringlein, Ringlein  sag mir doch
wohin willst du heute noch?

Der Ring wandert auf der Schnur weiter und wird von dem in der Mitte des Kreises stehendem Kinde gesucht. Das Kind, bei dem schließlich der Ring gefunden wird, kommt nunmehr in die Mitte und muss ihn suchen.

Es werden zwei Melodien angegeben. Die obige aus Frankfurt von 1929 ist anders als die heute meist gesungene nach der bekannten Weise: Ward ein Blümlein mir geschenket, die wiederum ganz ähnlich ist zu „Morgen Kinder wirds was geben

Frankfurter Kinderleben (1929., Nr. 3229 – 3234)


Dieses Kinderspiel in:
Geschichte des Spieles:
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Zweite Melodie zu "Ringlein Ringlein du musst wandern (Melodie 2)"

Zweite Melodie zu Ringlein Ringlein du musst wandern (Melodie 2)
hier auch auf die Melodie von "Ward ein Blümlein mir geschenket"

Abweichungen im Text

Variation ab Zeile 3: „O wie herrlich, o wie schön / ist des Ringleins Wiedersehn“

Weitere Versionen in „Frankfurter Kinderleben„, 1929

Ringlein, Ringlein, du mußt eilen
heute wohl noch hundert Meilen,
drum sag‘ ich: Geschwind, geschwind,
reite hurtig wie der Wind.

oder

Ringlein, Ringlein, du mußt wandem
von dem einen zu dem andern.
ist’s nicht hier, ist’s nicht da
ist’s wohl in Amerika.

oder

Taler, Taler, du mußt wandern
von dem einen Ort zum andern
Taler, Taler, das ist schön
Taler, du mußt wandern gehn

Mehr über:

Ursprünglich als „Ringlein Ringlein du musst wandern“ – oder eher als „Steinchen Steinchen du musst wandern“? Denn ein Ring oder Taler wird den meisten Kindern nicht zur oft zur Hand gewesen sein. Den Zusammenhang zwischen Geldzirkulation und dem Kinderspiel „Taler du musst wandern“ stellt zwar bereits 1845 Heinrich Beta in „Geld und Geist“ (S. 122) her, doch noch zum Ende der Weimarer Republik wurde das Lied zumeist als „Ringlein du musst wandern“ gespielt, es hatte wenig mit Kaufen und Verkaufen zu tun, sondern war ein Versteck- und Ratespiel. „Das... weiter lesen

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