Bauer und Eisenbahn (Anekdote)

Ein Bauer kam in einen Bahnhof der neueröffneten Eisenbahn, um ein Billet zur Fahrt nach seiner heimatlichen Station zu lösen. Das Billet kostet 48 fr, zu welchem Preise er sich aber durchaus nicht herbeilassen wollte und dasselbe hartnäckig um 40 fr zu erhalten begehrte. Natürlich konnte der Kassier von dem festgesetzten Fahrpreise nicht abgehen, machte aber den Bauer, der noch immer mit ihm feilschte aufmerksam, dass er, wenn er mitfahren wolle, sich schnell entschließen müsse, da der Zug sich sogleich in Gang setzen werde.

Das half aber nichts, und der Bauer, der durchaus nicht mehr als 40 kr bezahlen wollte, ging endlich zu Fuß seinen Weg nach Hause. Dort ermüdet, beschweißt und bestaubt angekommen, wurde er von seinem Weibe tüchtig ausgezankt, das er wegen weniger Kreuzer den langen mühsamen Weg zu Fuß gemacht.

„Du hast Recht“, antwortete er ihr, „sie sind mir auch gleich auf dem Fuße nachgefahren und haben mir sogar dreimal aus allen Kräften gepfiffen, dass ich nur mitfahren solle, sie hätten mich jetzt gewiss gern auch um 40 kr. mitgenommen, aber justament nicht! Ich ging abseits, habe getan als bemerkte und hörte ich sie gar nicht, und bin dann meinen Weg fort gegangen.

in: Passavia, Zeitung für Niederbayern. 1845


„Warum muss denn der Bauer auf der Eisenbahn für seine geringe Fracht den höchsten Tarif zahlen, während der Großhändler bedeutende Ermäßigungen genießt`? Warum muß denn der Bauer, will er auf der Eisenbahn fahren, jedesmal die ganze Fahrgebühr entrichten, während andere Stände bedeutend weniger, sehr oft nur die Hälfte, ja manchmal gar nichts zu zahlen haben ?
(Katholische Blätter, Linz, Österreich,  Samstag, den 17 April 1886)


Bahnwächter zu einem Bauern, der auf dem Geleise geht: „Gleich macht Ihr, dass Ihr herunter kommt, da oben auf der Bahn, darf man nicht gehen!“ Bauer: „Was dös war mir schon z’dum, i hab ja a Billet, i hät sogar Fohr’n kenna, wenn i den Zug nit versäumt!“
in: Machländer Volks-Bote – unabhängiges Organ für den unteren Mühlkreis, 1896

Geschichte dieses Liedes:


Liederthema: ,
(1845)

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Liedpostkarte Schwäbische Eisenbahn Bereits 1859 erschien als „Handbuch für gebildete Reisende und mit einer Eisenbahnkarte „Die Schwäbische Eisenbahn – Topographisch historisch und ästhetisch geschildert“ von G Kuttler. Das Spottlied auf die „Schwäbische Eisenbahn“ taucht um 1886 in Liederbüchern auf. Das Liederbuch für die Deutsche Turnerschaft (Von Ferdinand Götz, 1897) ... weiter lesen

CDs und Bücher mit Bauer und Eisenbahn (Anekdote):

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