Dass er wachse rasch der Bau (Eisenbahn)

Geislinger Steige

Dass er wachse rasch der Bau
Felsen auf zu Himmels Blau
und es seufzt in tiefstem Schmerz
schwer verwundet Berges Herz

Feuerflammen da und dort
Massen wie im Sturme fort
stürzen sausend aus der Luft
nieder in des Tales Kluft

In die Höhe steigt in Reihn
wohlgeordnet Stein an Stein
drüber weg schwebt einst im Flug
wilder Feuerrosse Zug

Arbeit war’s und schwere Müh
bis zum Abend von der fFüh
mancher Seufzer Klagelaut
hat an diesem Berg gebaut

Schweiß gabs wohl, doch ach das Brot
reichte kaum in harter Not
um die lieben bittrer Gram
schuf an dieser Berge Damm

Die ihr drüber hin einst eilt
ja nicht auf dem Weg verweilt
dass nicht, was den Damm getürmt
schreckend an das Herz euch stürmt

Schleppt ein jeder schon genug
dem des Lebens Stunde schlug
bis der Glocke letzter Klang
ihm ertönt zum Grabessang

Text: S., eingesendet am 12. Juni 1847 und gedruckt in „Der Bote vom Filstale“
in: Die Geislinger Steige (Dokumentation zur Jubiläumsausstellung, 2000, S. 56)

Liederthema:
Liederzeit vor 1847 - Zeitraum:
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