Der Wald hat sich entlaubet
gen diesem Winter kalt
meinr Freud bin ich beraubet
Gedanken machen mich alt
Dass ich so lang muß meiden
die mir gefallen ist
das schafft der Klaffer Neide
darzu ihr arger List.
Ihr Angesicht aus stetem Mut
Erfreut das Herze mein.
Und möcht mir widerfahren gut
So wollt ich fröhlich sein
O schwarze und graue Farbe
Darzu steht mir mein Sinn
Dabei sie mein gedenken soll.
Wenn ich nicht bei ihr bin.
Gesegn dich Gott, mein schönes Bild
Gott geb dir Glückes viel!
Du führst mich doch an deinem Schild
Setz mir ein kurzes Ziel
Nun komm herwieder balde
Es mag uns nützer sein
So gar mit reichem Schalle
Gott mach uns sorgenfrei
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Lochheimer Liederbuch (um 1452, Lochamer Liederbuch)
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 745 „Wünsche beim Abschied des Ritters“)