S´ brent! briderlekh, s´brent!
Oy, undzer orem shtetl nebekh brent!
Beyze vintn mit yirgozn
Raytn, brekhn un tseblozn
Shtarker nokh di vilde flamen,
Alts arum shoyn brent.

Un ir shteyt un kukt azoy zikh
Mit farleygte hent,
Un ir shteyt un kukt azoy zikh –
Undzer shtetl brent!

S´brent! briderlekh, s´brent!
Oy, undzer orem shtetl nebekh brent!
S’hobn shoyn di fayertsungen
Dos gantse shtetl ayngeshlungen –
Un di beyze vintn huzhen,
Undzer shtetl brent!

Un ir shteyt un kukt azoy zikh…

S´brent! briderlekh, s´brent!
Oy, es ken kholile kumen der moment,
Undzer shtot mit undz tsuzamen
Zol af ash avek in flamen,
Blaybn zol – vi nokh a shlakht,
Nor puste, shvartse vent.

Un ir shteyt un kukt azoy zikh…

S´brent! briderlekh, s´brent!
Di hilf iz nor in aykh aleyn gevendt,
Oyb dos shtetl iz aykh tayer,
Nemt di keylim, lesht dos fayer,
Lesht mit ayer eygn blut,
Bavayzt, az ir dos kent.

Shteyt nisht brider ot azoy zikh
Mit farleygte hent,
Shteyt nit, brider, lesht dos fayer – Undzer shtetl brent!

Text und Musik: Mordechai Gebirtig , 1938 (1877-1942).‘
Noten

Als Reaktion auf ein Pogrom in der polnischen Stadt Przytyk. Während der deutschen Besetzung Polens kämpfte Mordechai Gebirtig in der Widerstandsbewegung des Krakauer Ghettos. Mordechaj Gebirtig wurde am 4. Juli 1942 von deutschen Soldaten erschossen. 40000 Juden wurden allein in Krakau von deutschen Soldaten ermordet.

Anmerkungen zu "s brent ( Es brennt)"

Übersetzung ins Hochdeutsche :
(unbekannter Übersetzer)

„Es brennt, Brüder, ach, es brennt!
Ach, unser armes Städtchen, alles brennt!
Böse Winde voller Rasen
Reißen, brechen und zerblasen,
fahren in die wilden Flammen,
alles ringsum brennt!

Und ihr steht und guckt nur um euch
Und regt nicht die Händ.
Und ihr steht und guckt nur um euch,
wenn unser Städtchen brennt.

Es brennt, Brüder, ach es brennt!
Ach, unser armes Städtchen, alles brennt!
Es haben schon die Feuerzungen
das ganze Städtchen heiß umschlungen,
und die bösen Winde blasen,
alles ringsum brennt!

Und ihr steht und guckt nur um euch …

Es brennt, Brüder, ach, es brennt!
Es kann, behüte, kommen der Moment:
Unsere Stadt mit uns zusammen
wird zu Asche, steht in Flammen,
bleiben solln wie nach der Schlacht
nur schwarze, leere Wänd!

Und ihr steht und guckt nur um euch …

Es brennt, Brüder, es brennt –
die Hilfe ist allein nur bei euch –
Wenn euch das Städtchen lieb und teuer
ist, dann löscht das Feuer,
löscht mit eurem eignen Blut,
beweist, dass ihr das könnt:

Steht nicht, Brüder, guckt nur um euch
Und regt nicht die Händ,
steht nicht, Brüder, löscht das Feuer,
wenn unser Städtchen brennt!