Es zogen drei Burschen wohl über den Rhein (1809)

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Es zogen drei Burschen wohl über den Rhein
bei einer Frau Wirtin, da kehrten sie ein.
„Frau Wirtin, hat Sie gut Bier und Wein?
Wo hat sie ihr schönes Töchterlein?“

„Mein Bier und Wein ist frisch und klar,
mein Töchterlein liegt auf der Totenbahr‘.“
Und als sie traten zur Kammer hinein,
da liegt sie in einem schwarzen Schrein.

Der erste, der schlug den Schleier zurück
und schaute sie an mit traurigem Blick:
„Ach lebest du noch, du schöne Maid!
ich würde dich lieben von dieser Zeit“

Der zweite deckte den Schleier zu
und kehrte sich ab und weinte dazu:
„Ach, dass du liegst auf der Totenbahr‘!
Ich hab‘ dich geliebet so manches Jahr.“

Der Dritte hub ihn wieder sogleich
und küsste sie auf den Mund so bleich:
„Dich liebt‘ ich immer, dich liebt‘ ich noch heut
und werde dich lieben in Ewigkeit.

Text: Ludwig Uhland – 1809
Musik nach “
Ich hab mir mein Weizen am Bergl gesät “ – vor 1800
(im Deutschen Armee Liederbuch als Melodie angegeben „
Wir winden dir den Jungfernkranz„)
in Deutsches Lautenlied (1914) – dort angegeben Melodie nach Friedrich Silcher (1789-1860)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1809 : Orte:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Das Lied von den drei Regimentern, die bei einer Wirtin einkehrten, wobei einer der Soldaten die Tochter bzw. junge Dienstmagd „entehrt“ und gehängt wird. Als seine Ehefrau kommt und nach ihm fragt ist er bereits am Galgen gestorben. Das Lied steht schon in „Des Knaben Wunderhorn“ zu Beginn des 19. Jahrhunderts, ist aber vermutlich bereits um 1700 gesungen worden. Es zogen drei Regimenter über den Rhein. „Es marschierten drei Regimenter übers Feld ohn Beschwerd / Drei Regimenter zu Fuß und drei zu Pferd / Bei einer Frau Wirtin da... weiter lesen