Wo deutsche Männer sich vereinen
zu ernstem Wort bei heiterm Mahl
will nur der rechte Sinn erscheinen
und leuchten aus des Auges Strahl
wenn innig sie und fest umschlinget
ein heilig, allen teures Band
ein Hochgefühl sie all durchdringet
das eine deutsche Vaterland

Und sind die Zeiten schwer und trübe
Das kaum Errungene bedroht
Welkt, was wir pflegten voller Liebe
Das kaum Lebend’ge schon zum Tod
So muß die Pflicht uns ernster mahnen
Mit Mut und Treue Hand in Hand
Durch jeden Damm den Weg zu bahnen
Dem Einen deutschen Vaterland

Der finstern Stürme blindes Wüten
Das stark und mächtig rückwärts bläst
Zerknicket nur die äußern Blüten
Die Wurzel nicht, die tief und fest
Drum muß es aus dem Herzen stammen
Wo seine Wurzel festgebannt
Muß aus der tiefen Seele flammen
Das Eine deutsche Vaterland

So hebet denn nach deutscher Weise
Der Traube gold’nes Feuerblut
Und weiht mit ihm im weiten Kreise
Dem Vaterlande Kraft und Gut
Wir wollen treu und männlich weben
Ein unzertrennlich Bruderband
Es soll in Kraft und Freiheit leben
Das Eine deutsche Vaterland

Text: Robert Blum – am 6. Dezember 1846 zum Ehrenfest des Abgeordneten Joseph in Lindenau
Musik: auf die Melodie von Sind wir vereint zur guten Stunde
u. a. in Liederbuch für die deutsche Turnerschaft(ca 1910, ohne Hinweis auf den Verfasser !)

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

„Sind wir vereint zur guten Stunde“ ist ein Lied von Ernst Moritz Arndt (1814) Georg Friedrich Hanitsch (1815, nach Pierre Gaveaux . Es entstand im Gefühl des Sieges nach den Befreiungskriegen und wurde als Bundeslied vielfach nachgedichtet.