Wie wohl der Zeiten schönste Zeit (Sommerlied)

Wie wohl der Zeiten schönste Zeit
uns jetzt verlassen hat
so kommt jedoch mit Nutzbarkeit
der Sommer an ihr statt
da wir Gott zu bitten
daß nach Landessitten
werden abgeschnitten
die Saaten früh und spat

Es gibt der Sommer was er soll
durch Gottes Gütigkeit:
Korn, Garsten, Bohnen, Hanf und Kohl
und anderlei Getreid;
Heu und Gras darneben
kann er reichlich geben,
Allem Vieh zu leben
im Stall und auf der Weid.

Der Mähder auf der Matten fällt
das noch taunasse Gras.
Die Weidwerk werden eingestellt
deß mehret sich der Has‘.
Berg und Tal erklingen
alle Grillen singen,
Die Heuschrecken springen
Bienhonig fließt fürbaß.

Die Wägen von der Garben Last
und großer Fuedern Heu,
Wie seufzen hört man kirren fast
ist doch ein fröhlich Gschrei.
Lustig sich erkühlen
und zugleich abspülen
Junge Leut, die fühlen
des Sommers Hitz voran.

Text: J. W. Simler (1605 – 1672)
Musik: Andreas Schwilge , 1663

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