Wenn ich einmal der Herrgott wär (1889)

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Wenn ich einmal der Herrgott wär
mein erstes wäre das
Ich nähme meine Allmacht her
daß ich die Lumpen fass
Und käme einer hin zu mir
und sagte, gib mir Sieg
Na wart mein Jung, der Knüppel hier
nimmt Dir die Lust zum Sieg

Wenn ich einmal der Herrgott wär
mein zweites wäre das
Ich nähme meine Allmacht her
und täte,wißt ihr was.
Wenn ich ein Protzen fände wo
der quält Knecht und Gesell
Ich wäre über Maßen froh
zu klopfen ihm sein Fell

Wenn ich einmal der Herrgott wär
mein drittes wäre das
Ich nähme meine Allmacht her
und machte mir den Spaß
Wenn so ein Junker aufbegehrt
ach denkt euch welch ein Schreck
Er läge, wo er hingehört
pardautz sogleich im Dreck

Wenn ich einmal der Herrgott wär
ich will´s nun mal nicht sein
Ich will nicht Knecht, ich will nicht Herr
doch Gleicher will ich sein
Ich will, daß hier auf Erden gilt
die Freiheit und das Recht
Daß Gutes man für gut auch hält
und das, was schlecht, als schlecht

Text: Verfasser unbekannt
Musik: auf die Melodie von Wenn ich einmal der Herrgott wär
in: Sozialdemokratisches Liederbuch – erschienen 1889 in London wegen der Sozialistengesetze im Kaiserreich – fand illegal seinen Weg nach Deutschland . Wurde mit einer Moll-Melodie neu vertont von Erich Schmeckenbecher um 1980.

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